Ingrid Eichinger widmet sich seit 35 Jahren Ikebana

Baldham · Schönheit der Blumen sichtbar machen

Ingrid Eichinger ist Ikebana-Professorin. Foto: pt

Ingrid Eichinger ist Ikebana-Professorin. Foto: pt

Baldham · Batik, Makramee und Ikebana, das waren in den 70er-Jahren beliebte Hobbys für Damen jeglichen Alters. Für die meisten blieb es eine Modeerscheinung, die genauso schnell wieder aus ihrem Leben verschwand wie sie kam. Nicht so für Ingrid Eichinger.

Die Baldhamerin blickt heute auf eine erfolgreiche Karriere als Ikebana-Professorin und sagt: »Ikebana hat mein Leben verändert. Ich lebe sehr bewusst im Moment und freue mich an vielen kleinen Dingen, die ich früher übersehen hätte«. Dabei begann es wie bei vielen jungen Frauen: In den 60er-Jahren griff die Mutter die Ikebana-Idee in einem Lifestyle-Magazin auf. »Sie steckte einzelne Blumen in die Vase und wurde dafür in der Familie belächelt.« Das Ikebana sei eine simple Abwandlung gewesen, eine Kombination zwischen Ike-bana und europäischer Tradition. »Man kannte lediglich drei verschiedene Höhen«. Dabei ist Ikebana eine sehr komplexe und unglaublich vielseitige Kunst, die viele Stile kennt. Ingrid Eichinger lehrt Ikebana, das sie an der Ikenobo-Akademie im japanischen Kyoto erlernt hat. »Das ist eine Schule, die alle Stile lehrt, vor allem aber die traditionellen Formen, die komplex und schwierig sind«. Heute ist sie Professorin dritten Grades, darf Lehrer ausbilden, ist Vizepräsidentin der Ikenobo-Ikebana Gesellschaft und eine international anerkannte Künstlerin, die beseelt ist von der Mission, Ikebana anderen näher zu bringen, um »durch Konzentration einen Weg zu sich selbst zu finden sowie Ruhe und Entspannung zu erfahren«.

Ein langer Weg Doch klein waren die Anfänge: Anfang der 70er-Jahre buchte die gebürtige Rheinländerin in München einen Kurs für Umgangsformen. Zur Ausbildung einer Dame gehörte die Kunst, schöne Tischdekorationen zu kreieren. »Ich war fasziniert mit welch zarten Bewegungen die Kursleiterin die Blumen hielt«, erinnert sie sich an ihr Schlüsselerlebnis. Shushi Pointner-Komoda, der Leiterin des ersten Kurses, ist Ingrid Eichinger in 35 Jahren treu geblieben. Zu ihr ist sie immer wieder gekommen, um in unzähligen Stunden die Kunst des Kato, des »Blumenweges« zu erlernen. Ikebana bedeutet, die Schönheit der einzelnen Blume sichtbar machen. Eine früher rein religiöse Sitte, die den Mönchen vorbehalten war und erst ab dem 18. Jahrhundert von Frauen ausgeübt wurde. Ein neuer Weg tat sich auf als Eichinger 1988 von der örtlichen Volkshochschule als Dozentin gebucht wurde. Damals hatte sie schon die fünfte Hauptprüfung gemacht und war kurz vor der Lehrprüfung. »Zunächst kam nichts zustande«. Doch schon im nächsten Semester war der Kurs ausgebucht. Fünf Jahre später eröffnete sie in ihrem Haus eine eigene Ikebana-Schule. Anlässlich der 20-jährigen Zusammenarbeit der VHS Vaterstetten und des 15-jährigen Bestehens der Ikenobo Ikebanaschule präsentieren das Rathaus Vaterstetten und verschiedene Geschäfte und andere öffentliche Einrichtungen in Baldham und Vaterstetten Ikenobo Ikebana Arrangements. Nähere Information unter www.ikebanaschule.com.

Ausstellungen: 1.-9. Oktober: Rathaus Vaterstetten, Wendelsteinstraße 7; Blumenfachgeschäft Peter Meier, Bahnhofstraße 2, Baldham. 1.-4. Oktober: Art und Deco, Marktplatz 9; bondeno Hair Design, Marktplatz 9; Raiffeisenbank Baldham, Karl-Böhm-Straße 76. 6. bis 9. Oktober: AP Buch GmbH, Neue Poststraße 13; Geith Optik, Neue Poststr. 9; Juwelier Bistrick, Bahnhofsplatz 1; Der Optiker (Günter Tremel), Bahnhofsplatz 1.

Präsentation: Ferner findet am Freitag, 3. Oktober, um 15.00 Uhr, in der Ikenobo Ikebanaschule eine kleine kostenlose Präsentation und Einführung zu Ikebana statt, zu der sich Interessenten direkt über Frau Eichinger (Tel. 0 81 06 / 35 13 20) anmelden können.

pt

Artikel vom 01.10.2008
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