Mittagsbetreuung in der Geraschule – ein Erfolgsprojekt mit stetem Zuwachs

Moosach · Der Weg zum Verein

Gabriele Kerscher-Kilian, Juliette Marischka, Marcella Nemeth-Wimmer (v.l.) vor dem Schild »Mittagsbetreuung«, das Bald der Zusatz e.V. zieren wird.	 Foto: sd

Gabriele Kerscher-Kilian, Juliette Marischka, Marcella Nemeth-Wimmer (v.l.) vor dem Schild »Mittagsbetreuung«, das Bald der Zusatz e.V. zieren wird. Foto: sd

Moosach · Wer hätte das gedacht, als vor über zehn Jahren die Mittagsbetreuung in der Geraschule ihre Pforten öffnete, dass sie sich im Laufe der Jahre zu einer der größten Münchner Grundschulen entwickeln würde. Als Elterninitiative gegründet, war schon damals das Ziel, berufstätigen Eltern die Möglichkeit zu geben, ihren Kindern nach Schulschluss bis 14 Uhr einen Betreuungsplatz anzubieten.

Damals reichten zwei Mütter als Betreuer und ein Vorstand, um das Vorhaben zu realisieren. Doch der Bedarf stieg von Jahr zu Jahr und mittlerweile werden die knapp 100 Schüler von zehn Betreuerinnen und einem Betreuer beaufsichtigt. In den zwei Pavillions, die von der Schule zur Verfügung gestellt werden, können die Kinder Hausaufgaben machen, spielen, basteln und sich im Bewegungsraum austoben, bis sie abgeholt werden oder nach Hause gehen dürfen. Auf der großen Grünfläche um die Gebäude herum, ist genügend Platz zum Rennen und Fußball spielen. Seit fast zwei Jahren können die Kinder dort auch regelmäßig eine warme Mahlzeit einnehmen.

Im vergangenen Jahr erfolgte die Wahl eines neuen Vorstandes, der einiges in Bewegung gesetzt hat. Dazu gehörte auch, die alten Strukturen zu überprüfen und die Aufgaben neu zu verteilen. »Wir legen großen Wert auf Transparenz«, erzählt Juliette Marischka, eine der Vorstandsfrauen. Deshalb sind die Aufgaben auch klar verteilt. Eine kümmert sich um das Personal und die Dienstpläne, die andere um die Mitglieder, die Essensbestellung und die Aufnahme von neuen Kindern und die Dritte um den finanziellen Bereich.

Neu seit diesem Schuljahr ist auch die verlängerte Betreuungszeit bis 16 Uhr. Ein neues Gesetz hätte auch die Betreuung bis 17 Uhr ermöglicht. »Doch wir stoßen bereits jetzt personell an die Grenzen, sodass wir uns zunächst einmal dagegen entschieden haben«, erläutert Marischka den Beschluss. Wichtig ist dem Vorstand immer wieder die Leute daran zu erinnen, dass die Mittagsbetreuung kein Dienstleister der Schule ist, sondern völlig unabhängig und eigenständig entscheidet. »Natürlich arbeiten wir eng mit der Schule zusammen, aber unsere Selbstständigkeit ist uns wichtig«, sagt Marischka. Die Eltern entscheiden hauptsächlich, welche Vorhaben realisiert werden.

Trotz des langjährigen Bestehens sei das aber längst noch nicht allen Mitgliedern klar. Auch daran arbeitet man in der Mittagsbetreung noch, denn nur Aufklärung hilft, aktive Mitgestalter zu gewinnen. Um manche Belange allerdings kann sich nur der Vorstand selbst kümmern. Beispielsweise als die Kinder den angrenzenden Zaun zu einem Privatgrundstück zerstörten und dort die Beete »inspizierten«. Zum Glück waren die Eigentümer sehr nachsichtig und geduldig, bis der Zaun wieder in Stand gesetzt wurde.

Die Vielseitigkeit der Aufgaben verstehen die Drei als Herausforderung. Dennoch gibt es Bereiche, die sie lieber Profis anvertrauen. Damit es mit der Verwaltung der Gelder keine Probleme gibt, hat sich der Vorstand für einen unabhängigen Steuerberater entschieden. Das größte Anliegen ist momentan allerdings die Umwandlung der Elterninitiative in einen gemeinnützigen Verein.

Denn bisher wird die Einrichtung wie ein gewinnorientiertes Unternehmen besteuert, wodurch Körperschaftsteuer anfällt. Als Verein würde nicht nur diese entfallen, sondern auch die Gewerbesteuer. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Steuer-erklärung nur noch alle drei Jahre durchgeführt wird. »Von Seiten des Finanzamtes steht dem Vorhaben nichts mehr im Wege, das O.K. für die geänderte Satzung ist bereits da«, so der Steuerberater der Mittagsbetreuung, Manfred Alois Kreuzer.

Nun muss die Satzungsänderung noch von allen Migliedern genehmigt werden. Um den Prozess zu beschleunigen, soll die Abstimmung darüber auf einer Mitgliederversammlung erfolgen. Bis Ende des Jahres sollte es dann soweit sein, dass der neue Name »Mittagsbetreuung Geraschule e.V.« den Eingang zieren kann. sd

Artikel vom 30.09.2008
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