Das Garchinger Gymnasium ist marode – Unterföhring bewirbt sich als Standort

Unterföhring · Eine einmalige Chance

Ein Gymnasium, drei mögliche Standorte. Die Bürgermeister Michael Sedlmair, Hannelore Gabor und Franz Schwarz haben unterschiedliche Vorstellungen zur Zukunft des Heisenberg-Gymnasiums.Fotos: ba; Montage: ABC Fotosatz

Ein Gymnasium, drei mögliche Standorte. Die Bürgermeister Michael Sedlmair, Hannelore Gabor und Franz Schwarz haben unterschiedliche Vorstellungen zur Zukunft des Heisenberg-Gymnasiums.Fotos: ba; Montage: ABC Fotosatz

Unterföhring · Die Wirtschaftswundergemeinde Unterföhring hat zwar etwas mehr Geld zur Verfügung als wohl alle anderen Kommunen in Deutschland, aber das alleine macht eben auch nicht glücklich. So ist die Situation der weiterführenden Schulen mäßig bis schlecht. Als Standort einer Fachoberschule gab es vom Landkreis die Absage und die Gymnasien in München und Garching sind auch alles andere als tolle Lösungen.

Neues Gymnasium für Ismaning

Nun aber könnte sich hier etwas Revolutionäres tun. Unterföhring will jetzt ein eigenes Gymnasium!

Offiziell sind die Unterföhringer Mitglied des Schulzweckverbandes des Garchinger Gymnasiums. In dem Verbund mit Garching und Ismaning bezeichnet Bürgermeister Franz Schwarz seine Gemeinde als »Junior-Partner«. Unterföhring stellt in Garching nur sieben Prozent der aktuell 1.010 Schüler, was angesichts der beschwerlichen Anfahrt kein Wunder ist. Die meisten Unterföhringer Kinder besuchen die Münchner Gymnasien in Bogenhausen und am Lehel.

Doch nun droht dem Zweckverband die Spaltung, weil das marode Gymnasium angesichts von 32 Millionen Euro Kosten kaum noch sanierbar ist. Garching schlägt einen Neubau (39 Mio.) im Norden der Stadt direkt an den Forschungscampus angrenzend vor. Ismaning und Unterföhring lehnen dies wegen zu weiter Entfernungen ohne Wenn und Aber ab.

Franz Schwarz schlägt nun vor, aus einem großen Gymnasium zwei kleine mit je 700 Schülern zu machen. Derzeit hat Garching 1.010 Schüler, doch die 1.400 scheinen realistisch. So errechnet Unterföhring derzeit, wie viele Kinder aus der Gemeinde in München sind. Diese kämen zu den 1.010 dazu und wohl auch noch Münchner Schüler, die mit der S-Bahn nach Unterföhring kämen.

Die Gemeinde Unterföhring hat bereits ein ziemlich perfektes Grundstück als Standort eines Gymnasiums in die Debatte eingebracht. Mit einem laut Schwarz unproblematischen Zukauf hätte Unterföhring direkt südlich der Allianz über 30.000 Quadratmeter. Ein Gymnasium an der Stelle wäre nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt, was die Schule für Gäste aus München, Ismaning und sogar aus Hallbergmoos hoch interessant machen würde. Zusammen mit dem Wachstum der Gemeinden Unterföhring und Ismaning dürften die benötigten Schülerzahlen für ein neues Gymnasium kein Problem sein. Die SPD Unterföhring hat bereits einen Antrag gestellt, das Thema Gymnasium im Gemeinderat zu behandeln.

Dafür bereitet die Gemeinde derzeit die Zahlen vor und demnächst wird das Projekt auch offiziell diskutiert. Franz Schwarz schwebt ein kaufmännisch orientiertes Gymnasium mit Medien-Schwerpunkt am Medienstandort Unterföhring vor. Die jahrelangen Versäumnisse in Sachen Sanierung des Garchinger Gymnasiums ergeben nun womöglich die Unterföhringer Millionenchance. Nico Bauer

Artikel vom 30.09.2008
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