Arabellapark · Jubelherbst im Kunstforum

Das Herbst-Programm im Kunstforum verspricht im Jubiläumsjahr viele Ausstellungs-, Kino- und Musikhighlights: Eine der Hauptorganisatorinnen, Viola Miltner. Foto: ka

Arabellapark · Man nehme ein paar kahle weiße Wände, eine ordentliche Portion Sonnenlicht und eine Gruppe Kulturbegeisterter und fertig ist ein Kunstforum. Ganz so einfach war’s vor 20 Jahren sicherlich nicht, aber in der Zwischenzeit hat sich das Kunstforum am Arabellapark zu einer festen kulturellen Größe im Stadtviertel gemausert.

Zum Jubiläumsjahr haben die Verantwortlichen ein umfangreiches Programm entwickelt, »das wie immer abwechslungsreiche Kulturhäppchen hochkarätiger Künstler für Jung und Alt bereit hält«, verspricht Viola Miltner. Zusammen mit der Münchner Volkshochschule ist Miltner für die halbjährige Programmplanung zuständig. »Bewusst setzen wir seit Jahren auf unbekannte Künstler und Veranstaltungen, die auf unsere Gegebenheiten zugeschnitten sind«, erklärt Miltner. »Massenveranstaltungen« und »Mainstream« – das sucht man im Kulturforum vergebens. Den Programmauftakt des Kulturherbstes bestreiten die Künstlerinnen Elisabeth Röder und die Bogenhauserin Mechthild von Leoprechting mit ihrer Ausstellung »Lapis et terra«.

»Mittels Motiv und Malerei stellen sie den Bezug zur Natur her«, weiß Miltner. Passend zum Veranstaltungsschwerpunkt Irland wird am 10. Oktober um 20 Uhr der Film »Once« im Kunstforum gezeigt. Der Film skizziert die unmögliche Liebesgeschichte zwischen einem irischen Straßenmusiker und einer tschechischen Blumenverkäuferin. Weniger dramatisch, dafür aber umso rockiger geht’s am 17. Oktober um 20 Uhr weiter, wenn die irische Folk-Rock-Band »Paddy Whack« im Kunstforum auftritt.

»Besonders begehrt sind die Tickets für das neue Programm von Josef Brustmann«, verrät Miltner. »Schöner Land in Sicht« am 14. November um 20 Uhr verspricht Ironie und Melancholie mit absurdem Einschlag. Höhepunkt des Jubelherbstes ist das rauschende Geburtstagsfest am 23. November, bei dem gleichzeitig die Ausstellung »LehmZiegelStadt« die Geschichte der Ziegeleien im Osten nachzeichnet. »Die Ausstellung wird sicherlich ein Höhepunkt des Herbstprogramms, da die Bogenhauser Veranstaltungen mit Stadtteilbezug immer besonders schätzen«, sagt Miltner.

Auch die günstigen Preise locken immer viele Bogenhauser zum Rosenkavalierplatz. Denn die Ausstellungen sind immer kostenlos, Kinofilme kosten inklusive Getränk drei Euro und für Konzertkarten bezahlen die Besucher meist zehn Euro. Miltner erklärt: »Wir halten die Preise bewusst niedrig, um auch Bogenhausern mit bescheidenen finanziellen Mitteln einen Zugang zur Kultur zu ermöglichen.« Und ihr Kozept scheint aufzugehen. Schließlich kann sich das Kunstforum bereits über Jahre hinweg über ein kleines, feines und vor allem treues Publikum freuen. Dies liegt mit Sicherheit auch daran, dass den Initiatorinnen immer wieder gelingt, spannende Künstler zu gewinnen. Andrea Koller

Artikel vom 23.09.2008
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