Dagmar Kraska über Mini-München

München - Spuren einer Stadt

Dagmar Kraska, Fachfrau für die Münchner Spielstadt. Foto: Archiv

Dagmar Kraska, Fachfrau für die Münchner Spielstadt. Foto: Archiv

Interview: Michaela Niedermaier - Wie lange sind Sie schon bei Kultur & Spielraum und was ist Ihr Zuständigkeitsbereich? Ich bin seit 1993 bei Kultur und Spielraum. Meine Ausbildung habe ich in einer Werbeagentur gemacht und nach meiner Mutterzeit bin ich zu Kultur & Spielraum gekommen. Mein Aufgabenbereich ist hauptsächlich die Öffentlichkeitsarbeit.

Das heißt also, für die Präsenz des Vereins und vor allem auch Mini-Münchens in der Presse zu sorgen. Außerdem kümmere ich mich um den Großteil der Sponsoren, um Materialbeschaffung aller Art und ich mache auch die Recherchearbeit in der Projektvorbereitung.

Wann fängt die Planung für Mini-München an?

Gleich im Anschluss wird Mini-München jetzt erst einmal abgebaut. Alle Stellwände, Möbel, Computer und sonstige Requisiten werden in etwa 40 Lkw-Ladungen in unsere Lager nach Allach gebracht und verstaut. Währenddessen kümmere ich mich um den Pressespiegel und die Dokumentation. Das ist die Grundlage, um künftige Sponsoren und Kooperationspartner zu gewinnen. Danach geht es aber dann für alle Mitarbeiter in den wohlverdienten Urlaub. Die Probeplanung mit genauen Zielsetzungen für 2010 beginnt schon im Herbst 2009. Die konkrete Planung startet dann erst im Januar/Februar 2010. In meinen Aufgabenbereich fallen zunächst verschiedene Anträge, langfristige Presseplanung, Aktualisierung der Internetseite, Verhandlungen und Gespräche mit Sponsoren, Druckaufträge und die Ankündigungen in der Presse. Jedoch können sich die Aufgabenbereiche schon einmal verschieben, weil man sich gegenseitig unterstützt. Im April gehen wir nach einer Projektleiterschulung ein Wochenende in Klausur und besprechen in vielen Einzelrunden den genauen Ablauf der Spielstadt. Alle übrigen Aufgaben beschränken sich nachfolgend auf Mitarbeiterschulung, restliche Materialbeschaffung und Pressearbeit und natürlich die eigentliche Gestaltung der Spielstadt durch Aufbauen der Stellwände und Einrichten der einzelnen Bereiche.

Wie viele Mitarbeiter sind an der Planung und Gestaltung der Spielstadt beteiligt?

An der Planung sind elf bis 13 Mitarbeiter des Vereins beteiligt und die Leitung haben Albert Kapfhammer, Gerd Grüneisl und Margit Maschek inne. Zudem haben wir bis zu 120 freie Mitarbeiter aus allen erdenklichen Berufssparten, 30 bis 40 starke Männer für den Transport und Aufbau der Möbel und noch einige Kooperationspartner, die die Kinderstadt mit allen Kräften unterstützen.

Welche Zahlen und Fakten können Sie uns nennen?

Täglich standen zwischen 1.000 und 2.000 Kinder um 11 Uhr vor den Toren der Stadt und haben auf den Einlass gewartet. 27.000 aktiv beteiligte Kinder belebten die Stadt, 10.303 Einzelausweise wurden ausgestellt, drei- bis viertausend Eltern und Besucher streiften durch die Straßen und Plätze Mini-Münchens, über 60 verschiedene Nationen wurden ermittelt. 96 Sach- und Geldsponsoren ermöglichten, neben der Stadt München/Stadtjugendamt, die Durchführung, 101 Patenschaften wurden von Eltern und interessierten Erwachsenen übernommen, 35 Kooperationspartner trugen durch ihren Beitrag zum Gelingen bei. Bis zu 160 Mitarbeiter waren an manchen Tagen zeitgleich in Mini-München. Der finanzielle Rahmen für Mini-München betrug dieses Jahr etwa 200.000 Euro, von denen die Hälfte von der Stadt München, 20.000 Euro vom Olympiapark mit Sponsoren und 10.000 alleine durch private Patenschaften gesponsert wurde. Dafür vielen herzlichen Dank an dieser Stelle!

Können Sie ein kurzes Resümee über Mini-München 2008 abgeben?

Wir hatten noch keine Abschlussrunde, aber ich kann schon so viel sagen, dass sich die Neuerungen bewährt haben. Das neue Einlass-System hat gezeigt, dass mehr Eingänge den Druck der oft meterlangen Schlangen genommen haben. Somit hatten auch wir als Veranstalter weniger Angst vor Verletzungen. Die Kinder wurden einzeln reingelassen und waren dadurch selbst auch etwas entspannter. Die zweite Etage wurde gut angenommen. Stauplätze konnten wir vermeiden und es gab auch mehr Platz für die einzelnen Bereiche. Café Zappenduster, organisiert mit dem KJR München-Stadt und dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund und das Fashion Lab haben die Kinder begeistert. Außerdem war es noch friedlicher als in 2006.

Wie sieht das Konzept für 2010 aus?

Im August 2010 wird die 15. Spielstadt Mini-München eröffnet und damit 30 Jahre Stadtgeschichte schreiben. Ein Jubiläumsjahr mit einer Festschrift, einem Treffen ehemaliger Mini-Münchner und der Frage: Hat Mini-München Spuren in Ihrem Leben hinterlassen? Das Welttreffen der Kinderspielstädte, welches dieses Jahr in Berlin veranstaltet wurde, findet dann in Mini-München statt und wir freuen uns, Gäste aus der ganzen Welt in Mini-München begrüßen zu dürfen. Weiterhin möchten wir die Neuerungen von diesem Jahr natürlich weiterführen.

Was gibt es abschließend zu sagen?

Es hat mich gefreut, dass viele Kinder während der drei Wochen immer wieder gekommen sind. Diese Spielstadt ist einfach wichtig für Kinder, denn sie können hier lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn sie eine Arbeit anfangen, dann müssen sie sie auch zu Ende führen. Schon an einem einzelnen Kind kann man eine immense Veränderung in dieser Zeit feststellen und das alleine zeigt, dass sich die viele und oft auch harte Arbeit lohnt. Ich möchte mich bei allen Sponsoren, Partnern, Mitarbeitern und vor allem bei allen Kindern ganz herzlich für ein sensationelles Mini-München 2008 bedanken und freue mich auf ein Wiedersehen in 2010.

Artikel vom 04.09.2008
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