Mieter und Vermieter Hand in Hand für den Klimaschutz

München – Energieeffiziente Modernisierung

Mieter sowie Vermieter können sich die Vorteile einer energieeffizienten Sanierung teilen.	Foto: BHW

Mieter sowie Vermieter können sich die Vorteile einer energieeffizienten Sanierung teilen. Foto: BHW

München – Über 50 Prozent der Deutschen sind laut Umfrage der BHW Bausparkasse dafür, dass sich Mieter und Vermieter die Kosten für energieeffiziente Modernisierungen teilen. Schließlich profitieren beide Parteien von niedrigen Wohnnebenkosten und dem Klimaschutz. Unklar ist noch, wie das Kostenteilungsmodell funktionieren soll.

Die reine Nettomiete hat an Aussagekraft erheblich eingebüßt. Wer heute eine Wohnung mieten oder kaufen will, lässt sich deren Nebenkosten genau aufschlüsseln und kalkuliert am besten noch Preisentwicklungen der Zukunft mit ein. Ob der Preis dann noch wirklich heiß ist, lässt sich seit 1. Juli ganz schnell ablesen. Denn jetzt muss der Vermieter oder Verkäufer Transparenz zeigen und einen Energieausweis vorlegen. Der weist die Qualität und energetischen Kennwerte der Immobilie aus. Bernd Neuborn von der Bausparkasse BHW empfiehlt Eigentümern, sich auf diese Situation richtig einzustellen und vom Sachverständigen einen „Energiebedarfsausweis“ erstellen zu lassen, der entsprechend aussagekräftig ist. „Transparenz zahlt sich aus, sei es beim Verkauf oder der Neuvermietung von Immobilien.

Wer heute keinen oder nur einen unvollständigen Energieausweis vorlegen kann, dem drohen zudem Bußgelder bis zu 15 000 Euro.“ Kann der Vermieter oder Verkäufer einen sparsamen Energieverbrauch nachweisen, darf sich das in einer höheren Kaltmiete oder dem höheren Verkaufspreis niederschlagen. „Wenn sich Mieter und Vermieter die Vorteile der Sanierung teilen und sichere Standards im Sinne einer Warmmieteneutralität schaffen, ist beiden Seiten gedient“, sagt Bernd Neuborn. Theoretisch ist das mittels Mieterhöhung um elf Prozent wiederholt möglich. Sie darf jedoch nicht 20 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Das ist ein Problem in Regionen mit niedrigen Mieten und viel Leerstand.

Daher wird die Forderung nach einer Liberalisierung des Mietrechts laut. So kritisiert das Institut der deutschen Wirtschaft, dass sich Einsparungen bei Heizkosten noch nicht in der Kaltmiete niederschlagen. Würde die Warmmiete als Bezugsgröße dienen, könnten mehr Investitionen angestoßen werden. Der Mieterverein Hamburg kann sich vorstellen, dass der energetische Zustand als Kriterium in den Mietspiegel aufgenommen wird. Einig ist man sich auch darin, dass engagierte Hausbesitzer staatliche Unterstützung verdienen.

Artikel vom 28.08.2008
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