Albrecht Ackerland über Fußball

München - „Da schau her“

Man kommt ja gar nicht mehr raus. Kaum ist dieser nervenaufreibende Schmarrn aus den Alpen vorbei, geht bald wieder die Bundesliga los. Zum Glück ist sie nicht so ein dicht gedrängtes Turnier wie die Europameisterschaft. Wäre sie es – ich wäre längst nicht mehr am Leben. Obendrein freilich interessiert sie mich nicht ganz so stark wie der Schaulauf der Länder geballt in vier Wochen.

Der eben ist alles andere als gesund, für die Spieler nicht, und noch viel weniger für mich. Was meinen Sie, was ich alles gesoffen und geraucht habe, bei all dem Stress.

Nun also: Saisonauftakt. Die Bayern haben ihren Klinsi. Und der: Macht die Schotten dicht, beim Training darf keiner mehr zuschauen, die Sicht war schon beim Trainingsauftakt mit Massen an Bambusbäumen zugebaut. Mal unter uns: Ist gar nicht so schlecht, das. So hat man wenigstens keinen Grund mehr, sich an der Säbener Straße die hässlichste Architektur der Welt anschauen zu müssen.

Da zeigt sich das Glück, ein Sechzger zu sein. An der Grünwalder Straße ist noch alles offen, der Wind pfeift durch, von allen Seiten kann man ran. Und noch viel besser: Die Qualität der Schimpferei der Stammfans ist einfach doch professioneller. Da macht es auch dem Laien Spaß, zum Training zu kommen.

Wenn es die Sechzger also auch diese Saison wieder schaffen, der größte Chaosverein der Nation zu sein, dann stehen die Chancen gut für eine unterhaltsame Zeit. Sollen die Bayern nur ihren Wellness-Weltfußball veranstalten. Der Spaß läuft ein paar hundert Meter weiter!

Artikel vom 03.07.2008
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