Kontaktbeamter René Bauschke, Polizeiinspektion 44, im Porträt

Ein Berliner in Moosach

René Bauschke zeigt Lucas, Alessio, Carin und Isabell vom Kindergarten St. Mauritius, wie sie sich auf einem Zebrastreifen richtig verhalten.Foto: wei

René Bauschke zeigt Lucas, Alessio, Carin und Isabell vom Kindergarten St. Mauritius, wie sie sich auf einem Zebrastreifen richtig verhalten.Foto: wei

Moosach · Ein Berliner Original ist seit März dieses Jahres auf Moosachs Straßen anzutreffen. René Bauschke ist neuer Kontaktbeamter der Polizeiinspektion Moosach (PI 44) und arbeitete früher im berühmt berüchtigten Berliner Bezirk Kreuzberg. Der Weg vom Großstadtdschungel in ein eher beschauliches Stadtviertel war für den 42-Jährigen ein steiniger.

Dass Bauschke heute die Uniform überstreifen kann, ist einem Zufall zu verdanken. Nachdem er mit 16 Jahren durch den Einstellungstest der Polizei gerasselt war, begleitete er einen Freund zu einem Informationsgespräch der Berliner Polizei. »Ich ging nur mit, weil er den weiten Weg nicht alleine fahren wollte«, erzählt Bauschke. Das »zufällig« mitgehörte Gespräch weckte erneut Bauschkes Interesse am Polizeiberuf. Er absolvierte nochmals die Prüfung, die er prompt bestand. Daraufhin hing Bauschke seinen Beruf als Betriebsschlosser an den Nagel und fing eine Ausbildung bei der Berliner Polizei an, in der er lernte, hart zu sich selbst zu sein. So ließ er sich sogar von einem Muskelbündelriss nicht aufhalten. Unter Schmerzen absolvierte Bauschke die Sportprüfung – mit Erfolg.

Obwohl der Polizeiobermeister nach wie vor an seiner Heimat Berlin hängt, lernte er Bayern schon früh kennen und lieben. »Ich war als Ferienkind sehr oft in der Oberpfalz. Das Leben in Bayern hat mir schon immer gefallen«, erinnert sich Bauschke, der in Neukölln aufgewachsen ist. Seine Vorgesetzten kannten seinen Wunsch in den Süden zu ziehen und ließen ihn gewähren. Im März 2006 war es dann soweit. Nach fünf Monaten in der Einsatzhundertschaft bekam die »Berliner Schnauze« eine Anstellung in Moosach, in der PI 44. Bauschke war klar, wohin sein Weg in der neuen Dienststelle führen sollte. Er wollte wieder Kontaktbeamter sein, jenen Posten ausfüllen, den er in seiner Heimatstadt im Bezirk Kreuzberg inne hatte und den er so mochte. Im März dieses Jahres hatte er sein Ziel erreicht. Als ein Moosacher Kontaktbeamter auf einen anderen Posten wechselte, stand Bauschke parat und bekam den Job. Seither ist er für den Bereich Moosach-Süd zuständig.

Sein Revier erstreckt sich vom Wintrichring bis zur S1-Trasse. Dort ist er nun Ansprechpartner für alle Anwohner und beschäftigt sich unter anderem mit Aufenthaltsermittlungen oder Fahrradtraining für Kinder. Einen Vergleich zu Kreuzberg kann Bauschke nur bedingt ziehen: »Zustände wie in Kreuzberg gibt es nur in vereinzelten Straßenzügen.« Der große Unterschied sei, dass hier mehr Kleindelikte anfallen. In Kreuzberg hingegen habe er mehr Gewalttaten mitbekommen. Der ledige Berliner hat in seiner Heimatstadt schon einiges miterlebt.

Wie etwa, als an Weihnachten 40 Gewaltbereite zwölf Polizisten gegenüberstanden. Bauschke war dabei und kam glimpflich davon. Nicht zuletzt deswegen ist der 42-Jährige froh, in Moosach gelandet zu sein. Ein Stadtteil, wie er sagt, in dem er von Anfang an von der Bevölkerung gut aufgenommen wurde. Und sollte er doch mal in eine brenzlige Situation geraten, so Bauschke schmunzelnd, »dann hab ich keine Angst. Ich hab schließlich in Berlin-Kreuzberg gearbeitet.« wei

Artikel vom 24.06.2008
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