Worauf freuen Sie sich in der kommenden Woche?

München - Autor Harry Luck

Autor Harry Luck

Autor Harry Luck

München - Schöne Frauen, die sich im Geflecht aus Machtkampf, Intrige und Erotik verfangen, haben die Dichter aller Zeiten und Länder inspiriert: Kein Wunder also, dass es auch die Fürther CSU-Rebellin Gabriele Pauli von der Landrätin zur Literaturvorlage gebracht hat. Der Autor Harry Luck jedenfalls hat einen Krimi geschrieben, in dem sich die Hauptfigur, Landrätin Pia Blum, im Intrigensumpf der Bayern-CSU verheddert – plötzlich tauchen Fotos auf, die die Politikerin in Lack und Latex zeigen.

Soll hiermit Blums Kandidatur für das Amt der Ministerpräsidentin verhindert werden? Und wer hat den Büroleiter des bayerischen Finanzministers ermordet, der diskreditierende Dossiers über einige Personen des öffentlichen Lebens angelegt hat? „Ich erzähle nicht die echte Geschichte von Gabriele Pauli, aber inspiriert hat mich der reale Fall durchaus“, sagt Luck, der im Brotberuf als Nachrichtenredakteur eines Online-Magazins arbeitet. In dieser Woche ist sein Politkrimi „Das Lächeln der Landrätin“ im kbv-Verlag erschienen (280 Seiten, 9,50 Euro). Fürs SamstagsBlatt hat Luck aufgeschrieben, worauf er sich in der kommenden Woche freut.

„Das Erscheinen eines neuen Buches stelle ich mir für einen Autor etwa so vor wie für eine Mutter die Geburt eines Kindes. Der Schriftsteller ist mit seinen Ideen oft sogar länger als neun Monate schwanger, dafür ist das Öffnen des Kartons mit den druckfrischen Büchern zum Glück schmerzlos und geschieht gewöhnlich ohne Wehen (– Wochenbett-Depressionen sind dabei aber gar nicht mal ausgeschlossen). In diesem Sinne bin ich gerade mal wieder literarischer Vater geworden: ‚Das Lächeln der Landrätin‘ heißt mein neuer bayerischer Politkrimi, dessen Erscheinen in der kommenden Woche mein Leben prägen wird.

Die Premierenlesung im Landtag mit dem Münchner SPD-Chef Franz Maget ist seit wenigen Tagen vorbei, die ersten Bücher sind verkauft. Natürlich lese ich im Moment die Zeitungen noch intensiver als sonst, um nach hymnischen Rezensionen oder bösen Verrissen zu suchen. Meine Spaziergänge durch die Innenstadt werden mich in der kommenden Woche an allen großen und kleinen Buchhandlungen vorbeiführen. ‚Shop-Checking‘ nennt man das: Ist das Buch schon vorrätig? Nur ein verschämtes Exemplar im Regal alphabetisch einsortiert (meist zwischen Donna Leon und Robert Ludlum) oder ein prominent aufgestellter Stapel? Wie reagieren die Kunden, nehmen sie es in die Hand? Legen sie es angewidert wieder weg oder gehen sie damit sogar zur Kasse und leisten damit ihren kleinen Beitrag auf dem Weg in die Bestsellerliste?

Als Kulturschaffender – ich weiß: Nicht jeder hält Krimis für Kultur! – muss man Kultur auch mal konsumieren, und daher könnte ein kulturelles Highlight in der kommenden Woche für mich in der Lach- und Schießgesellschaft stattfinden, falls ich auf dem Schwarzmarkt noch eine Karte ergattern kann: Mit Ottfried Fischer tritt ab Dienstag ein kabarettistisches Schwergewicht auf, das als ,Bulle von Tölz’ die Kultursegmente Krimi und Kabarett perfekt vereint. Und weil man als Krimiautor immer auf der Suche nach Ideen und Inspirationen ist: Vielleicht spielt mein nächster Roman ja im Kabarettmilieu? Parallelen zur Politik sind da ja manchmal durchaus vorhanden.“

Artikel vom 05.06.2008
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