In der Messestadt Riem eröffnet Anfang 2009 eine neue Kindertagesstätte

Messestadt Riem · Infrastruktur funktioniert

75 Kindern könnte es künftig in ihrer neuen Tagesstätte in der Messestadt Riem Glück bringen, dass beim Richtfest Glas zu Bruch gegangen ist. Foto: ko

75 Kindern könnte es künftig in ihrer neuen Tagesstätte in der Messestadt Riem Glück bringen, dass beim Richtfest Glas zu Bruch gegangen ist. Foto: ko

Messestadt Riem · Ab Anfang 2009 können 75 Kinder die drei Gruppen der Kindertagesstätte an der Elisabeth-Mann-Borgese-Straße in der Messestadt Riem besuchen. Beim Richtfest am vergangenen Donnerstag ließ Zimmermann Bastian Hümmer auf dem Dach sein Sektglas zerspringen, was ein gutes Zeichen ist, denn Scherben bringen einem Neubau angeblich Glück.

Die Planung in der Messestadt Riem steht wohl allgemein unter einem guten Stern, denn Arbeiten wie in dem relativ neuen Stadtviertel haben laut Norbert Wendrich vom Planungsreferat der Stadt München »eine lange Tradition«. Die Verantwortlichen wüssten somit ungefähr welche Infrastruktur in welcher Größenordnung gefragt sei. Den geförderten Wohnungsbau wie in der Messestadt würden eher größere Familien in Anspruch nehmen. Und bisher habe dort die Planung »gut funktioniert«.

Einzig in einem Punkt ist Wendrich »überrascht« worden: Ein Teil der Wohnungen in der Messestadt sei so zügig verkauft worden, dass nun eine dritte Grundschule für den Stadtteil »nachgerüstet« werden müsse. Nach einer groben Schätzung des Messestadt-Planers gibt es momentan in den zwei vorhandenen Schulen 32 Klassen mit jeweils zirka 30 Kindern. »Das wird uns nicht reichen«, sagt er.

Der achtjährige Sebastian, der mit seinen Eltern und seiner fünfjährigen Schwester in der Messestadt wohnt, ist mit seiner schulischen Situation jedenfalls zufrieden. Er besucht die Lehrer-Wirth-Schule und findet es dort »super«. In seiner Klasse sind nur 26 Kinder. Auch sein Vater hat am Angebot für den Nachwuchs nichts auszusetzen. »Sebastian geht nach der Schule in den Hort, Theresa in den Kindergarten und alles ist mit kurzen Wegen verbunden.« Das Einzige, was ihm in der Nähe fehle, sei ein Supermarkt.

Gudrun Claus ist froh, einen Krippenplatz für ihren dreijährigen Sohn Bendedikt in der Messestadt bekommen zu haben. Sie kommt nämlich eigentlich aus Trudering, wo sie sich seit 2004 verzweifelt vergeblich um einen Platz in einem städtischen Kindergarten in Wohnortnähe bemüht hat. »Ich war betroffen, als ich in Trudering eine Absage nach der anderen bekommen habe«, sagt die Mutter. In Benedikts Krippengruppe seien auch Kinder aus Bogenhausen und Haidhausen, die teilweise Anfahrten von einer halben Stunde in die Messestadt hätten, weil in diesen Vierteln die Krippenplätze noch spärlicher gesät seien.

16.000 Menschen sollen einmal die Messestadt bevölkern, 13.000 Arbeitsplätze wird es vor Ort geben. Rund 8.000 Personen leben bereits im Viertel. 18 Kindertagesstätten sind insgesamt in Planung, je nach Bedarf werden sie gebaut.

Laut Stephanie Hentschel, der neuen Vorsitzenden des Bezirksausschusses 15, Trudering-Riem, gibt es nirgendwo anders in München eine so hohe Dichte an Kinderkrippen und Kindergärten wie in der Messestadt. »Obwohl uns die Dynamik zwar manchmal überrollt, sonst wäre jetzt nicht die neue Grundschule nötig.« Hentschel freut sich über die neue Kindertagesstätte, da damit vor allem jungen Familien etwas geboten werden würde. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 03.06.2008
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