Albrecht Ackerland über Schweine

München - „Da schau her“

Ein ehrenhafter Tag, der vergangene Dienstag: Unserer lieben Stadt wurden acht Sauen geschenkt. Wenn auch der Akt des Schenkens ein seltsamer ist: Der Tierpark Hellabrunn hat der Stadt zum 850. Geburtstag eben jene acht zuckersüßen Ferkel geschenkt – und sie trotzdem behalten. Sie bleiben im Zoo.

Das alles erfreut trotzdem und bringt einen auch auf neue, ungewöhnliche Ideen: Viel zu selten verschenken die Menschen etwas. Geben ist seliger denn nehmen, Sie wissen Bescheid. Etwas Gegebenes trotzdem behalten, das ist Königsklasse. Sprächen wir hier von einer Bibelgeschichte, es käme nur ein Mensch als Hauptdarsteller in Frage: König Salomon.

Freilich schwingt bei diesem Akt des Schenkens auch das von mir an dieser Stelle so oft beschworene Motto unserer Stadt mit: Leben und leben lassen. Daher sollen jene acht Ferkel, die der Ude da am Dienstag in Empfang genommen hat, weiterleben und nicht etwa ins Backrohr der Rathaus-Kantine wandern.

Damit wären wir auch schon bei der zuvor gebrauchten Vokabel „zuckersüß“. Diese ist natürlich im übertragenen Sinn zu verstehen, denn Schweine schmecken nicht süß, auch nicht ganz kleine. Sie schmecken: vortrefflich. Das ist jetzt gar nicht böse gemeint. Und nein: Auf keinen Fall will ich die Ferkel aus dem Zoo zu Spanferkeln machen. Könnte ja Unglück bringen. Und das will ich unserer Stadt wirklich nicht antun.

Artikel vom 29.05.2008
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