Venezianische Atmosphäre: Markusfest auf neugestalteter Nordheide

Harthof · Venedigurlaub mitten im Harthof

Umgeben von Kindern in venezianischen Karnevalskostümen konnte sich das Künstlerduo »Schweitzer & Stemmer« als Gondoliere ausprobieren.	 Foto:VA

Umgeben von Kindern in venezianischen Karnevalskostümen konnte sich das Künstlerduo »Schweitzer & Stemmer« als Gondoliere ausprobieren. Foto:VA

Harthof · Weiße Tauben, eine Gondel und dazu Sonnenschein – am vergangenen Samstag fühlte man sich fast wie in Venedig, als am Nordende des Frauenmantelangers das Markusfest gefeiert wurde.

»A little more Love« ist der Gewinner eines Kunstwettbewerbs, der in Zusammenhang mit der Erstellung öffentlicher Grün- und Verkehrsflächen für das Baugebiet Nordheide ausgelobt wurde.

Verantwortlich für die Idee und die Realisierung des Projektes ist das Künstlerduo Nadja Stemmer und Georg Schweitzer, das für die Wahl des Venedigmotivs mehrere Gründe hatte. »Am wichtigsten war für uns der historische Bezug«, erklärt Stemmer. So habe Kurfürst Max Emanuel in der Barockzeit einen Kanal von der Residenz zum Schloss Schleißheim geplant, der auf seinem Weg auch die Nordheide durchquert hätte. Und da auch die Heide selbst wie ein Meer wirke und die darauf zuführenden Anger der Nordheide wie Kanäle, »lag der Gedanke nahe hier ein wenig venezianische Romantik zum Leben zu erwecken«. Doch es gab noch einen anderen Anstoß: »Hier an der Nordheide leben viele Menschen zusammen, die aus den unterschiedlichsten Ländern kommen. Die ehemalige Kaufmannsstadt Venedig war ebenfalls ein Treffpunkt für Menschen aus aller Welt.« So habe sich die Idee »wie ein Spinnennetz immer weiter verwoben.«

Rund ein Jahr haben Stemmer und Schweitzer gearbeitet. Auf dem Markusfest konnten sie ihr Werk nun präsentieren. So führt jetzt ein Bootssteg von einem der Anger in Richtung Heide, Anlegepfosten dienen der imaginären Befestigung von Gondeln, eine Parkbank soll zu romantischen Stunden einladen und die ehemals mit Graffiti bemalte Mauer wurde mit einem Zitat aus Thomas Manns »Der Tod in Venedig« verschönert. Die Hauptattraktion ist jedoch eine große Gondel auf einem durch Holzpfosten nachempfundenen Kanal, der genau auf dem Weg verlaufen soll, auf dem Kurfürst Max Emanuel damals seinen Kanal geplant hatte.

Und weil eine richtige Gondel auch einen Namen braucht, wurde sie am Samstag mit »Wasser aus dem Canal Grande« auf den Namen »Therese« getauft. »Therese war nämlich die einzige Tochter des Kurfürsten«, erläutert Schweitzer die Namensgebung. Taufpatin war Antonie Thomsen, Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA 11), die sich von dem Kunstwerk begeistert zeigte: »Ich freue mich wirklich ganz besonders, dass sich gerade dieses Projekt durchsetzen konnte.« Und auch die zahlreichen Kinder, die das Markusfest besuchten und die Gondel gleich in Beschlag nahmen, freuten sich und stellten begeistert fest »Wir wohnen jetzt in Venedig.« Sara Austen

Artikel vom 29.04.2008
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