Unerlaubt freilaufende Hunde im Riemer Park erschrecken Spaziergänger

Messestadt Riem · Einfach nur zu ängstlich?

Manche Hundebesitzer halten sich im Riemer Park nicht an die Leinenpflicht, Spaziergänger fühlen sich dann durch freilaufende Hunde bedroht.	 Foto: ko

Manche Hundebesitzer halten sich im Riemer Park nicht an die Leinenpflicht, Spaziergänger fühlen sich dann durch freilaufende Hunde bedroht. Foto: ko

Messestadt Riem · »Der tut gar nichts, der will nur spielen« – welcher Passant hat diesen Satz bei der Tuchfühlung mit einer nassen Hundenase vom zugehörigen Tierhalter nicht schon einmal gehört. Oft läuft ein solches Aufeinandertreffen von Mensch und Tier glimpflich ab. Nicht so in jüngster Zeit auf dem Gelände des Riemer Parks, wo zum Teil eigentlich Leinenpflicht herrscht.

Einige Spaziergänger fühlen sich dort von einzelnen freilaufenden Hunden und teilweise sogar vom Besitzer bedroht.

Gleich mehrere Schreiben verängstigter Messestadt Bewohner mit der Bitte um verschärften, kontrollierten Leinenzwang und mehr Hundeverbotsschilder im Riemer Park lagen in der Märzsitzung des Bezirksausschusses Trudering-Riem (BA 15), auf dem Versammlungstisch.

»Nahezu täglich« komme es zu Belästigungen und Angriffen durch Hunde, heißt es zum Beispiel in einem der Schreiben. »Laufend« würden Spaziergänger und Radfahrer gefährdet. In einem weiteren Brief schildert die Verfasserin eine Situation mit mehreren Hunden, die sie am eigenen Leib verspürt hat: Beim Parkspaziergang sei sie mit zwei Erwachsenen und vier Kleinkindern »von einem Rottweiler, einem Boxer und einem dritten kleineren Hund drangsaliert« worden. Die Hunde seien in hohem Tempo auf die Personengruppe zugerannt und nur durch »Anbrüllen mit vor Angst sich überschlagender Stimme« zum Stehen gebracht worden.

Die Besitzerin des Boxers hat laut Schreiben auf die Bitte der total verängstigten Familie mitsamt weinenden Kindern, den Hund doch bitte anzuleinen, angeblich nur gelacht und die Passanten als »hysterisch« bezeichnet. Eskaliert sei die Situation dann noch einmal, als der Besitzer des Rottweilers dazu kam und die Familie ebenfalls »auf das Übelste« beschimpft habe.

Eine Hundehalterin, die täglich mit ihrem Tier im Riemer Park unterwegs ist, hat sich in der Grünanlage vor einigen Tagen auf Anfrage zum Thema geäußert: »Ich kann die Angst der Spaziergänger schon verstehen, wenn seitens der Hundebesitzer Gleichgültigkeit herrscht, was ihre freilaufenden Tiere so treiben.«

Der Park biete eine der wenigen Möglichkeiten, wo die Hunde sich austoben könnten. Dabei müsse man aber auf andere Personen achten. »Ich meide Spielplätze. Wenn ich sie doch überqueren muss, leine ich den Hund eben an.«

Keiner der Betroffenen wollte namentlich genannt werden. Vor allem die Verfasser der Schreiben an den Bezirksausschuss nicht, denn sie haben sogar Angst vor Repressalien durch Hundebesitzer. BA-Mitglied Gertrud Ziegltrum (SPD) bat während der BA-Sitzung um »volle Unterstützung des Gremiums bei der Problematik und um Leinenzwang«. Für BA-Mitglied Herbert Danner (Grüne) wird es Zeit für eine »klare Regelung und Kontrolle«. Die Schreiben der Bürger sind an die Polizei weitergeleitet worden.

Im Moment werden von den zuständigen Beamten »umfangreiche Ermittlungen nach Hundebesitzern im Umkreis« vorgenommen. »Wir sind dran, denn da muss etwas getan werden«, hieß es außerdem seitens der Polizei.

Artikel vom 25.03.2008
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