München - Mein Sonntag

Kabarettist Michael Ehnert

Zugegeben: Der Prominente, der uns diesmal verrät, wie er den morgigen Sonntag verbringt, ist kein waschechter Münchner. Zumindest aber ist der Hamburger Kabarettist Michael Ehnert Dauergast in der Stadt: Regelmäßig inszeniert er Programme für die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, zuletzt „Abgehängt“, er macht als Teil des „Bader-Ehnert-Kommandos“ oder als Solist Bühnen wie das Lustspielhaus unsicher – und gastiert auch mal im Residenz-Theater.

Derzeit tourt er mit seinem Solo „Heldenwinter“ durch Deutschland.

8 Uhr, Was ich um 8 Uhr mache? Am Sonntag? Was für eine Frage! Gibt’s überhaupt irgendwen, der etwas macht an einem Sonntag um 8 Uhr?

10 Uhr, Zwei Mini-Terroristen springen auf mir herum. Ich habe keine Wahl: Ich muss aufstehen und ein Lego-Gefängnis bauen, Playmobilleute mit einem ferngesteuerten Auto überfahren und die restlichen Böller vom Balkon werfen.

12 Uhr, Ach ja, frühstücken: „Was wollt ihr beiden Rotzlöffel? Geraspelte Karotten, Müsli, Bananen-Himbeer-Smoothie und Vollkornbrötchen oder pappigen Weißmehl-Toast mit Nutella?“ – Komisch, wieso wusste ich, was sie antworten würden?

14 Uhr, Fertig machen fürs Theater. Heute gibt's „Mio, mein Mio“. Das habe ich den beiden mal vorgelesen wie fast alles von Astrid Lindgren: Besonders zu empfehlen „Die Brüder Löwenherz“ und natürlich „Pippi Langstrumpf“.

18 Uhr, „Mamma mia“. Kein sehr einfallsreicher Name für ‘ne Pizzeria, aber die beste der Welt. „Was wollt ihr beiden Rotzlöffel? Antipasti und gedünsteten Brokkoli oder Weißmehl-Pizza mit Fettkäse?“ – Komisch, wieso wusste ich, was sie antworten würden?

20 Uhr, Kinder ans Bett fesseln.

22 Uhr, „Die Hard 1-4“ gucken, dann „Im Jahr des Drachen“, dann „L.A. Confidential“, dann „Die Tiefseetaucher“ von Wes Anderson, dann „Blade Runner“ und anschließend „Lethal Weapon 1-4“... Ein herrlicher Sonntag!

Artikel vom 17.01.2008
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