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Klanginstallation in der Salvatorkirche
Münchner Zentrum · Schöpfungsmythen lauschen
Berkan Karpat. Foto: VA
Münchner Zentrum · In der Salvatorkirche, Salvatorplatz, ist ab 10. Januar bis 5. März die Installation »Landung auf Goldpapier« zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Samstag, 10.30 bis 16.30 Uhr und Sonntag, 11.30 bis 16.30 Uhr.
»Landung auf Goldpapier« setzt sich mit Schöpfungsmythen auseinander, mit religiösen wie denen des Alten und Neuen Testamentes, des Koran, der Kabbala, hinduistischer und buddhistischer Schriften ebenso wie mit weltlichen Schöpfungsphantasien von Cyborgs und Homuncoli.
Der Künstler und Theatermacher Berkan Karpat, in Istanbul geboren und in München aufgewachsen, geht dabei formal gewissermaßen auch zum Anfang der Kunst und des Theaters zurück, zu ihrer Entstehung aus dem Kultischen, ihrer Durchmischung mit dem Rituellen. In den Klangskulpturen des Projektes »Landung auf Goldpapier« wird das poetische und/oder göttliche Wort unmittelbar in haptische und visuelle Form übersetzt. Das Wort der Schöpfung wird in der Skulptur berührbar; in Schwingungen versetzt und auf Rosenöl übertragen auch sichtbar.
Die erste Sequenz von »Landung auf Goldpapier« mit dem Untertitel »ich esse licht« eröffnete den Schöpfungszyklus im Museum Hagia Sophia in Istanbul. Dort wurden über zwei Monate (Juni bis August 2007) als Hommage an den 800. Geburtstag des islamischen Mystikers Celaleddin Rumi Klangskulpturen Berkan Karpats installiert, die das Wort Rumis spürbar und fühlbar werden ließen. Erstmals fand damit in der Hagia Sopia eine Präsentation zeitgenössicher Kunst statt. Die zweite Sequenz von »Landung auf Goldpapier« »im anfang war das wort« findet nun bis 5. März in der Salvatorkirche München statt, dem Sitz der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland.
Die Klangskulpturen aus der Hagia Sophia, dem ehemaligen Zentrum der orthodoxen Kirche von Byzanz, werden nun in der Salvatorkirche ausgestellt. Die Stimmen des persischen Mystikers und Ordensgründers der Sufis C. Rumi verweben sich mit Genesisrezitationen im griechisch-orthodxen Ritus (eingesungen durch: Porfyros Ntalianis und Apostolos Malamoussis). Beide Stimmen lassen sich erfühlen und sehen. Historie und Raum verweben sich so über die Zeiten und Entfernungen zu einem fühl- und sehbaren Klangbild, musealer und sakraler Raum verschmelzen zu ihrem gemeinsamen Ursprung. Beide Skulpturen werden vom Künstler auch für die dringende Instandsetzung und Restaurierung der Salvatorkirche zur Versteigerung gestiftet.
Artikel vom 08.01.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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