Moosachs Vereine suchen Trainingsmöglichkeiten in der Halle und im Freien

Moosach · Kein Platz für Sport

Mehr Schein als Sein: Diese Skulptur am neuen Berufsschulzentrum sieht gut aus, ist aber leider auch nicht für den Sport gebaut. 	Foto: Baureferat

Mehr Schein als Sein: Diese Skulptur am neuen Berufsschulzentrum sieht gut aus, ist aber leider auch nicht für den Sport gebaut. Foto: Baureferat

Moosach · Seit langem klagen Moosachs Sportvereine über einen Mangel an Trainingsmöglichkeiten – für eigene Anlagen fehlt meist das Geld, die Turnhallen der örtlichen Schulen dürfen sie nur selten nutzen. Der Moosacher Bezirksausschuss (BA 10) will jetzt helfen und Schulen, Sportamt sowie Vereine an einen Tisch bringen. Der Bau einer Bezirkssportanlage bleibt dennoch Zukunftsmusik.

Nicht nur die kleinen Vereine haben ein Raumproblem: Auch Fußballmannschaften des TSV Moosach-Hartmannshofen beispielsweise sind im Winter heimatlos. Derzeit spielt Coach Benny Betz daher mit seinen 11- bis 13-Jährigen auf dem Freiluft-Platz des Vereins – und auch Andreas Thoma trainiert den Nachwuchs, der jünger als elf Jahre ist, unter freiem Himmel. Oft allerdings müssen die Buben wegen Rutschgefahr ganz aufs Training verzichten, berichtet Heinz Zellner, Präsident des Vereins.

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Währenddessen bleibt die neue Dreifachturnhalle der Berufsschule in der Riesstraße teilweise ungenutzt. »Wir haben uns in Eigeninitiative über die freien Zeiten informiert«, sagt Zellner. Ob die Jugendmannschaften dort trainieren dürfen, ist allerdings unklar, »darüber entscheidet das Sportamt.« Immerhin drei Stunden pro Woche kann der Nachwuchs in der Haldenbergschule spielen. »Damit wir dort vier Mannschaften unterbringen, haben wir das Training jeweils auf 45 Minuten verkürzt.« Ulrike Weber, Jugendleiterin beim Olympischen Sportclub München (OSC), befürchtet, dass einige Schulen den Vereinen ihre Turnhallen vorenthalten. »Ich habe gesehen, dass angeblich besetzte Hallen in Wirklichkeit frei waren«, sagt sie. Der BA will den Vereinen nun unter die Arme greifen: »Wir werden beim Sportamt eine Liste anfordern, die zeigt, welche Hallen wann belegt sind«, kündigt die Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) an. Schwierig sei jedoch die Nutzung an den Wochenenden. »Wenn der Hausmeister keinen Dienst hat, kommt man nicht ins Gebäude.« Der BA werde sich aber dafür einsetzen, dass die Trainer der Vereine Schlüssel bekommen.

Kathrin Koop (SPD), die den Unterausschuss Jugend und Soziales leitet, will außerdem Vertreter aus Sportamt, Schulen und Vereinen an einen Tisch setzen: »Wir müssen eine Bestandsaufnahme machen und den Bedarf klären.« Kleine Vereine wie die Sudetendeutsche Turnerschaft oder die Freunde des Tischtennis Hartmannshofen würden bei den Hallenzeiten oft benachteiligt.

Ziel sei jedoch, in Moosach eine Bezirkssportanlage zu bauen. Pläne habe es bereits gegeben, sagt Koop: »An der Saarlouiser Straße gibt es ein Grundstück, auf dem ein solcher Bau möglich wäre.« Das Problem: Der Anteil der Fläche, welcher der Stadt gehört, ist zu klein – und die benachbarte Wiese ist in Privatbesitz. Wegen der Bewerbung der Stadt München für die Olympischen Winterspiele 2018 ist auch das Vorhaben gescheitert, gemeinsam mit Milbertshofen einen Teil der Hochschulsportanlage im Olympiapark für den Bezirkssport zu nutzen. Sollte das Ereignis in München stattfinden, wird die Anlage für den Spitzensport gebraucht. Julia Stark

Artikel vom 02.01.2008
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