Viele Einbrüche in Moosacher Autos – zudem stehen Dämmerungstaten bevor

Moosach · Kurze Tage, lange Finger

Tatort: Moosach. Autoknacker haben es vor allem auf mobile Navigationsgeräte in hiesigen Wagen abgesehen, warnt Polizeiinspektor Kellerer. Collage: clash

Tatort: Moosach. Autoknacker haben es vor allem auf mobile Navigationsgeräte in hiesigen Wagen abgesehen, warnt Polizeiinspektor Kellerer. Collage: clash

Moosach · Alarmierende Zahlen aus der Moosacher Bürgerversammlung: beinahe in Scharen sind Langfinger in diesem Jahr in hiesige Keller und Bürogebäude eingedrungen. Und das sei längst nicht alles, denn die »heiße Zeit« der Dämmerungseinbrüche hat noch nicht begonnen. Klaus Kellerer, Leiter der Polizeiinspektion 44, stellte am Donnerstag die teilweise ernüchternde Kriminalitätsstatistik dieses Jahres vor.

Eine gute Nachricht vorneweg: Raubdelikte haben in Moosach Seltenheitswert: »Man kann sie an den Händen abzählen«, beruhigte Kellerer die Zuhörer, die sich in der Aula des Schulkomplexes an der Gerastraße zur Bürgerversammlung eingefunden hatten. Auch Einbrüche in Privatwohnungen seien rar in Moosach: ein Rückgang um 13 Prozent ist hier gegenüber dem Vergleichszeitraum – den ersten drei Quartalen 2006 – zu verzeichnen.

Das aber ist nur die eine Seite der Medaille. In den ersten neun Monaten des Jahres nämlich haben es Einbrecher verstärkt auf Büros und Kellerräume abgesehen: Mit 56 Delikten – und damit 35 mehr als im Vorjahr – haben die Sicherheitsbehörden eine Steigerung um 166,7 Prozent festgestellt. Vor allem die Gegend der Staatsbediensteten-Wohnungen In den Kirschen, im Kapuzinerhölzl, an der Großbeeren- sowie an der Hugo-Troendle-Straße seien dabei ins Visier der Einbrecher gerückt. »Das gefällt uns nicht«, sagt Kellerer resigniert und nennt die Delikte »einen echten Hammer«.

Auch in Autos vergessene Wertgegenstände haben Diebe in diesem Jahr häufig erbeutet: Bis zum 30. September hat die Moosacher Polizei 105 Aufbrüche an Kraftfahrzeugen registriert. 2006 waren die Autoknacker im Vergleichszeitraum lediglich 52-mal aktiv – eine hundertprozentige Steigerung! Vor allem in Tiefgaragen spielten sich die Delikte ab, meist kamen die Täter spät in der Nacht oder am frühen Morgen. Kellerer appellierte daher an die Moosacher Bürger, keine Wertgegenstände im Wagen zu lassen – tragbare Navigationssysteme etwa, die zum bevorzugten Diebesgut gehören, sollten unbedingt mit ins Haus genommen werden.

Mit all diesen Delikten sei übrigens längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht – die wirklich »heiße Zeit« der Dämmerungseinbrüche im Herbst und im Winter stehe noch bevor, wie Kellerer betonte: »Dunkelheit in den Wohnungen ist eine Einladungskarte für Ganoven.«

Auch diesbezüglich gab der Polizeiinspektor Tipps: die Moosacher sollten sich Schaltuhren besorgen, die eine zeitversetzte Beleuchtung in den Zimmern herstellen können. Auch per Zeitschalter zu bedienende Jalousien seien sinnvoll. Auf jeden Fall sollten die Bürger umgehend die Polizei verständigen, wenn aus Nachbarwohnungen ungewöhnliche Geräusche dringen oder verdächtige Personen in den Vorgärten stehen, mahnte Kellerer weiter.

Als erfreulich wiederum wertete der Moosacher Polizeichef den Rückgang der Unfallzahlen: 495-mal hat es auf Moosachs Straßen zwischen Januar und September gekracht, 24-mal weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Verletzten ist von 212 auf 189 gesunken. Rafael Sala

Artikel vom 23.10.2007
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