Kann der neue Trainer Doug Bradley das Münchner Team wieder herausholen?

Der EHC fällt in den Ligakeller

Der EHC bemüht sich - den Stich aber haben am Freitag die Moskitos aus Essen gemacht. F.: hh-muc

Der EHC bemüht sich - den Stich aber haben am Freitag die Moskitos aus Essen gemacht. F.: hh-muc

Katerstimmung beim EHC: Nach der Entlassung von Trainer Bernie Englbrecht ist offenbar kein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Am Wochenende hagelte es zwei bittere Niederlagen zuhause gegen die Moskitos aus Essen (1:4) und bei den Landshut Cannibals (2:6). Mit nur zwölf Punkten aus elf Spielen stehen die Münchner nun auf einem Abstiegsplatz. Englbrechts Nachfolger Doug Bradley, dessen Verpflichtung am Dienstag bekannt gegeben wurde, muss folglich ein schweres Erbe antreten.

Doch der US-Amerikaner, der seinerzeit als Co-Trainer mit den Barons Meister wurde, gibt sich optimistisch: „Ich freue mich auf München. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft das Potenzial hat, Großes zu leisten und zu zeigen“, sagt er. Bereits am Wochenende wird er an der Bande stehen. Das Ergebnis vom vergangenen Wochenende ist mehr als unbefriedigend – beim Spiel am Freitag aber konnte Interimscoach und EHC-Manager Christian Winkler seiner Mannschaft „keinen Vorwurf machen“. Gegen die Essener hatten seine Spieler über zwei Drittel hinweg eine engagierte Leistung geboten. „Im zweiten Drittel haben wir sogar klar dominiert, es war eines der besten Drittel der gesamten Saison“, so Winkler. Doch die verunsicherten Münchner scheiterten ein ums andere Mal an dem hervorragend aufgelegten Gäste-Goalie Jochen Reimer. Und so kam, was eine gute, alte Fußballweisheit prophezeit: Wenn du vorne deine Dinger nicht machst, dann klingelt es irgendwann im eigenen Kasten. Und so versenkte Dean Beuker in der 13. Minute den 4. Essener Schuss binnen 30 Sekunden (1:0) – ein Kullertor, das Goalie Joey Vollmer auf seine Kappe nehmen muss. Knappe 180 Sekunden später lenkte derselbe Beuker einen Schussversuch von Liga-Topscorer Martin Bartek in Überzahl zum 2:0 um. Nach dem verdienten Anschlusstreffer durch Markus Wieland (2:1, 32. Minute) brach das 3:1 zu Beginn des 3. Drittels den Münchnern das Genick. Anschließend verflachte das Spiel. Das 4:1 fiel erst kurz vor Schluss, kurz nachdem Winkler seinen Torhüter vom Feld beorderte. Im Derby bei den Kannibalen aus Landshut kassierten die Münchner am Sonntagabend einen weiteren, herben Rückschlag. 6:2 hieß es am Ende eines einseitigen Spiels. Die Mannschaft habe wohl eine „Kaffeefahrt“ veranstalten wollen, schrieb ein verärgerter User im EHC-Fan-Forum. Bereits nach 17 Sekunden hatte es 0:1 geheißen, nach zwei Minuten schon 2:0. „Jeder, der heute zu Hause geblieben ist, hat es vollkommen richtig gemacht“, meinte ein anderer. Und ein dritter schrieb: „Grausam war’s! Bodenlos war’s! Peinlich war’s!“ Die Fans haben es wahrlich nicht leicht mit ihrem EHC in dieser Saison. Zunächst setzt Manager Winkler ihnen einen Trainer vor die Nase, den sie als „Psycho“ beschimpfen, weil er als Spieler des Lokalrivalen aus Landshut seine Eskapaden auf dem Eis mit einem psychologischen Gutachten entschuldigte. Jetzt ist der EHC im Abstiegsstrudel gefangen. Wie soll es weitergehen? „Ich bin von der Qualität der Mannschaft nach wie vor überzeugt“, sagt Manager Winkler nach dem Spiel am Freitag. Abgerechnet werde erst nach 52 Spielen. Wichtig sei jetzt, „dass der Neue von der Mannschaft überzeugt ist.“ Thierry Backes/ Nadine Nöhmaier

Artikel vom 15.10.2007
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