Die Münchner Polizei warnt vor Einbrüchen in der dunklen Jahreszeit

München - Langfinger lieben’s schummrig

Lange Nächte, lange Finger: Im Winterhalbjahr haben Dämmerungseinbrüche Hochsaison. F.: Archiv

Lange Nächte, lange Finger: Im Winterhalbjahr haben Dämmerungseinbrüche Hochsaison. F.: Archiv

Die Tage werden kürzer, die Finger werden länger – zumindest bei unseren kriminellen Mitbürgern: Die Münchner Polizei warnt aktuell vor Einbrüchen in den dunkeln Monaten. „Dämmerungseinbrüche haben ab Mitte September Hochsaison“, erklärte Kriminaloberrat Klaus Böhmert, Leiter des Dezernats für Einbruchsdelikte, dem Münchner SamstagsBlatt.

Als besonders kritisch gilt bis Februar die Zeit zwischen 17 und 21 Uhr, hier passieren mehr Einbrüche als bei völliger Dunkelheit.

„Der typische Dämmerungseinbrecher fährt, sobald es dunkler wird, durch die Wohngegenden – und sucht sich ein Haus aus, in dem noch kein Licht brennt, in dem daher vermutlich niemand zu Hause ist“, beschreibt Böhmert die typische „Arbeitsweise“ der Einbrecher. Vor allem Diebesbanden aus Süd- und Südosteuropa seien es, die im Winterhalbjahr wohlhabenden Münchnern an den Pelz wollen. Zwar gab es im vergangenen Jahr „nur“ 1.340 Einbrüche – aber im Winter passierte doppelt so viel wie im Sommer.

Anders als Gewaltverbrecher wollen Dämmerungs-Einbrecher jeden Kontakt zu ihren Opfern meiden, sie raffen ihre Beute daher oftmals in nur wenigen Minuten zusammen. Besonders gerne suchen Langfinger Einfamilien- oder Reihenhäuser auf – und Erdgeschosswohnungen. Bei Einfamilienhäusern dringen Einbrecher meist über Erdgeschossfenster oder Terrassentüren ein, in Mehrfamilienhäusern in der Hälfte der Fälle über die Wohnungstür und jedes dritte Mal über Fenster, Terrassen- oder Balkontür. „Was viele nicht wissen: Gekippte Fenster sind offene Fenster“, sagt Böhmert. „Diese lassen sich ohne Gewalteinwirkung öffnen.“

Auch Versicherungen würden beim Einbruch über ein Kipp-Fenster keinen Cent zahlen. Weiter rät der Kriminaloberrat, keine Schlüssel im Außenbereich zu verstecken und die Wohnungstüre zweimal zu versperren. „An gut verriegelten Türen sind schon viele gescheitert.“ Auch sollten Gartenmöbel verräumt werden – diese würden Einbrechern oft als Leiter dienen. Eine Zeitschaltuhr fürs Licht hilft ferner, das Haus bewohnt aussehen zu lassen.

Abschließend appelliert Böhmert daran, die Augen im Sinne der Nachbarschaftshilfe offen zu halten: „Rufen Sie die 110, wenn Ihnen eine Person im Vorgarten Ihres Nachbarn verdächtig vorkommt. Notieren Sie deren Auto-Kennzeichen, versuchen Sie, sich ihr Aussehen einzuprägen.“ Weitere Tipps gegen Einbrecher gibt die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle unter der Nummer 29 10 34 30. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 20.09.2007
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