Mit dem Fahrrad durch den Trinkwasserstollen der SWM

München - Unterwegs im Untergrund

Christian Ude und Stephan Schwarz auf dem Weg in den Trinkwasserstollen.	 Foto: cr

Christian Ude und Stephan Schwarz auf dem Weg in den Trinkwasserstollen. Foto: cr

München - 4.200 Liter Wasser werden jede Sekunde durch den neuen Trinkwasserstollen der SWM fließen. Das ergibt bei einem Durchmesser von 2,20 Meter zwar eine ganz gemächliche Geschwindigkeit, doch auf das Tempo kommt es gar nicht an, sondern vielmehr darauf, dass die Münchner ihr M-Wasser zuverlässig und quellfrisch aus dem Mangfalltal bekommen.

Geschwindigkeit war auch am letzten Samstag nicht so das Thema. Da ging es eher um die Veranstaltung als solche, die leider eine Einmaligkeit bleibt, nämlich mit dem Fahrrad durch den Trinkwasserstollen zwischen Hofolding und Otterloh im Münchner Südosten zu fahren.

Vier Kilometer absolute Dunkelheit, außer der Fahrrad- und der Helmbeleuchtung – da wurde selbst dem prominentesten Teilnehmer der Probefahrt, dem roten Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, schwarz vor Augen. Es war auch nicht ganz ungefährlich, wie er hernach berichtete, denn der Trinkwasserstollen ist ein kreisrunde Röhre, die man nur mit viel Konzentration mit dem Fahrrad befahren kann. »Wenn man da nur ein paar Zentimeter zur Seite abkommt, wird’s gefährlich«, meinte der raderfahrene Rathauschef.

Alle Teilnehmer sind ihrer Linie und der des Stollens treu geblieben und so kamen auch alle, an der Spitze eben der Oberbürgermeister und Stephan Schwarz als SWM Geschäftsführer Versorgung und Technik, wohlbehalten am Zielort an.

Sicher war der Unterhaltungswert dieser außergewöhnlichen Radtour sehr groß, doch für die SWM steht durchaus ein ernstes Thema dahinter: die Versorgung Münchens mit bestem Trinkwasser lange in Zukunft hinein zu sichern. Trinkwasserschutz hat bei den SWM oberste Priorität. Um die hervorragende Qualität des Münchner Trinkwassers langfristig zu sichern, unternehmen die SWM seit Jahrzehnten große Anstrengungen.

Ein zentrales, rund 180 Millionen Euro teures Projekt ist hierbei die Erneuerung der über 120 Jahre alten Zuleitungen aus dem Mangfalltal. Aus diesem Gebiet deckt die Stadt München etwa 80 Prozent ihres gesamten Trinkwasserbedarfs. Der insgesamt 17,5 Kilometer lange Hofoldinger-Stollen (auch »Edith-Stollen« genannt, nach der Tunnelpatin Edith von Welser-Ude) ist der letzte Bauabschnitt der rund 30 Kilometer langen neuen SWM Trinkwasserzuleitung.

DIe ersten beiden Teilstücke dieses Jahrhundertbauwerks für die Trinkwasserversorgung Münchens von Thalham nach Grub wurden bereits 1998 fertiggestellt, der Hachinger-Stollen, der zwischen dem Gleißental und dem Hochbehälter Deisenhofen verläuft, erfolgte 2001.

Jetzt müssen nur noch die Verbindungsstücke vor und nach dem Edith-Stollen eingesetzt werden, dann kann das Münchner Trinkwasser durch die neue gigantische Zuleitung fließen.

Artikel vom 09.08.2007
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