Raser in der Josef-Knogler-Straße: Eltern sind besorgt um Verkehrssicherheit

Moosach · Vorsicht: Kinder!

Sieht aus wie ein Idyll, wird aber manchmal als Rennstrecke missbraucht: die Moosacher Josef-Knogler-Straße. Foto: ras

Sieht aus wie ein Idyll, wird aber manchmal als Rennstrecke missbraucht: die Moosacher Josef-Knogler-Straße. Foto: ras

Moosach · »Wir möchten Sie um Hilfe bitten, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert«: Mit drastischen Worten, die vermutlich seine Mutter zu Papier gebracht hat, wandte sich der vierjährige Fabian per Brief an den Moosacher Bezirksausschuss (BA 10) – und erzählte, dass 100 Kinder aus der Gegend um die Josef-Knogler-Straße wegen einiger Auto-Raser um ihre Sicherheit bangen.

Eigentlich ist die Josef-Knogler-Straße eine ruhige Straße. Sie ist fast ein kleines Idyll zwischen den lauteren Straßen Moosachs: Apfelbäume schmiegen sich in kleinen Vorgärten an Bungalows, bunt bemalte Häuserfassaden blicken freundlich auf den Asphalt. Am Ende der Straße, kurz vor dem Günzburger Platz, steht ein ochsenblutrot gestrichener Kindergarten: Wie ein verwunschenes Häuschen lugt der Bau inmitten von üppigem Grün hervor. Ein richtiges Zauberhäuschen.

Die Menschen, die hier und im angrenzenden Alfred-Andersch- sowie dem Hans-Beimler-Weg wohnen, sind glücklich mit ihrer Gegend: Vor allem die gepflegte, schmale Josef-Knogler-Straße mit ihren Grünstreifen ist ein Spielparadies für Kinder.

Etwas allerdings trübt das Glücksgefühl: Immer wieder haben Eltern beobachtet, dass Autofahrer zu schnell durch die Straße gefahren sind. Erlaubt sind maximal zehn Kilometer pro Stunde, »gefahren aber wird oft mit 30 und mehr«, wie sich Margit Hrdina, die Mutter von Fabian, auf der jüngsten Bezirksausschuss-Sitzung entrüstete.

Der kleine Fabian schreibt weiter in seinem Brief an den Bezirksausschuss, dass die Josef-Knogler-Straße eine Spielstraße sei: »Doch leider halten sich die Autofahrer so gut wie gar nicht an diese Vorschrift.« Seine Mutter forderte deswegen stellvertretend für eine Vielzahl von Anwohnern polizeiliche Maßnahmen, um die Verkehrssünder in diesem »sensiblen Wohngebiet« in die Schranken zu weisen. So sollte ihrer Meinung nach zusätzlich zu dem Spielstraßenschild eine Markierung mit der Aufschrift »Vorsicht Kinder – Schrittgeschwindigkeit« auf dem Asphalt aufgetragen werden. Sinnvoll sei es auch, Pflanzenkübel aufzustellen, welche die Raser zu langsamerem Fahren zwingen.

Der Leiter der Polizeiinspektion 44, Klaus Kellerer, kann zwar die Sorgen der Eltern verstehen. Doch er korrigiert, dass die Straße nicht als »Spielstraße«, sondern als »verkehrsberuhigter Bereich« zu verstehen sei. Ein wesentlicher Unterschied: Gilt in einer Spielstraße völliges Fahrverbot, so dürfen Autos und Mofas in eine verkehrsberuhigte Zone einbiegen. Allerdings müssen sie in Schrittgeschwindigkeit fahren.

Eine Sperrung für den Verkehr halten weder Kellerer noch die Vorsitzende des Bezirksausschusses, Johanna Salzhuber (SPD), für sinnvoll, da die Straße den Anliegern zur Verfügung stehen müsse. Kellerer versprach jedoch, im neuen Schul- und Kindergartenjahr öfters Geschwindigkeitskontrollen vornehmen zu lassen.

Artikel vom 07.08.2007
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