Hauptschule an der Lehrer-Wirth-Straße geht Firmen-Kooperation ein

Messestadt Riem · Zukunftschancen geben

Unbezahlbare Erfahrungen im Berufsleben: Die Schüler der Hauptschule an der Lehrer-Wirth-Straße können bei einem Hallbergmooser Unternehmen im Büro lernen.	 Foto: ba

Unbezahlbare Erfahrungen im Berufsleben: Die Schüler der Hauptschule an der Lehrer-Wirth-Straße können bei einem Hallbergmooser Unternehmen im Büro lernen. Foto: ba

Messestadt Riem · In vielen Fällen haben Hauptschüler beim Einstieg ins Berufsleben von vornherein schon verloren. Kommt man dann auch noch von einer Schule wie der an der Lehrer-Wirth-Straße in der Messestadt Riem, wo etwa 80 Prozent der Jugendlichen Migrationshintergrund haben, wird’s noch schwerer.

Nun ereilte die Schule aber ein absoluter Glücksfall durch die Firmenpartnerschaft mit einem Hallbergmooser Unternehmen. Für die Partnerschaft wurde am vergangenen Donnerstag ein Vertrag geschlossen, der den Schülern den steinigen Weg ins Berufsleben erleichtern soll.

In der Nähe des Flughafens ist der Sitz der südbayerischen Zentrale, die in den nächsten Jahren regelmäßig Riemer Schüler besuchen werden. Dort lernen sie den Betrieb und dessen Abläufe im Rahmen von Praktika kennen. Auch Probe-Vorstellungsgespräche sind vorgesehen und sollen den Jugendlichen zeigen, was bei einer Bewerbung erwartet wird und wie sie sich erfolgreich präsentieren können.

»Es geht hier nicht nur um positive Eindrücke, sondern generell um das Sammeln von Erfahrungen«, sagte Schulleiterin Helma Seibl bei der Vertragsunterzeichnung. Vor allem sei die Praxiserfahrung im Unternehmen für die Schüler eine deutliche Motivation.

Koordinationslehrer Stefan Benker konnte schon von den ersten Kontakten berichten, bei denen viele Schüler bei der Suche nach dem für sie passenden Beruf schon einen großen Schritt gemacht haben. Zuletzt hätten einige Jugendliche festgestellt, dass ein Job im Büro doch nicht das Richtige ist. Auch das sieht Benker als Schritt nach vorne für diese Schüler.

Das große Los hätten zwei gezogen, die seit dem Firmen-Praktikum alles dafür tun, in dieser Branche eine Ausbildung zu bekommen. Die Schule gewinne somit in allen Bereichen, »denn wie sonst können wir rüber bringen, was die Wirtschaft wirklich will?«

Auch er als Lehrer könne hier viel für seinen Unterricht lernen. »Ich habe noch nie eine Bewerbung geschrieben«, sagt Benker, der nun im Rahmen der Partnerschaft genau hinsieht. So hofft er, seine Hauptschüler, die oftmals bei Bewerbungen von Haus aus keine Chance bekommen, besser für das Leben nach der Schule vorbereiten zu können.

Den Kontakt zur Lehrer-Wirth-Straße stellte Peter Finger von »equalmünchen« her, eine Beteiligungsgesellschaft der Landeshauptstadt München, die das Projekt »Kooperation Schule-Arbeitsplatz« (KOOSA) ins Leben gerufen hat: »Die Hauptschule an der Lehrer-Wirth-Straße ist prädestiniert für das Projekt, weil sie durch ihren Standort im Neubaugebiet für Aufbruch und Neuanfang steht.«

Artikel vom 31.07.2007
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