München - Groß im Geschäft

Macy Gray, die Reibeisen-Stimme aus den Staaten.Foto: VA

Die Stimme von Macy Gray ist zweifelsohne ein Großereignis. Rau, ehrlich, einzigartig. Dabei ist es Gray zunächst gar nicht in den Sinn gekommen, überhaupt zu singen. Zufällig griff sie zum Mikro, als bei einer befreundeten Band die Frontfrau ausgefallen war – und gab dann einige kleinere Konzerte. Erst als ihr dann ein Plattenvertrag unter die Nase gehalten wurde, hat Macy Gray eingesehen, dass ihr der Herrgott doch ein wenig Talent mitgegeben hat.

Heute ist die 40-Jährige eine der Queens of Soul-Music.

Aufgewachsen ist Macy Gray in Ohio, die Plattensammlung der Eltern - etwa Sly Stone, James Brown, Stevie Wonder und Aretha Franklin - immer in Reichweite. Gray selbst presste ihre Musik erstmals 1999 auf Platte, was sogleich ihren Durchbruch bedeutete: insgesamt sieben Millionen Mal hatte sich das Debüt-Werk „On How Life Is“ verkauft.

Unter Musikerkollegen galt sie zunächst als Außenseiterin, was auch daran gelegen haben könnte, dass sie im Gegensatz zu ihren in Seide gehüllten R&B-Kolleginnen gern in langen Secondhandmänteln herumgeschlurft war. Bald aber wurde sie von Journalisten und Preisen, Duettpartnern und Jobs geadelt, so dass sie bald über jede Kritik erhaben war: So sang sie etwa mit Carlos Santana im Duett, wirkte bei diversen Soundtracks („Chicago“) mit, und feierte auch als Schauspielerin beachtliche Erfolge, etwa durch ihren Gastauftritt bei „Ally McBeal“, in „Training Day“ mit Denzel Washington oder „Spiderman“.

Derzeit ist sie auf Tour, um ihr viertes Album „Big“ vorzustellen. Dies wurde größtenteils von Produzent Will.i.am („Black Eyed Peas“, Justin Timberlake) aufgenommen, musikalische Unterstützung bekam sie von Justin Timberlake, Linda Perry und Natalie Cole. Dass die Songs einen leichten Retro-Touch haben, war sicher eine weise Entscheidung: Würde Macy Gray plötzlich wie Nelly Furtado klingen, würde man den klassisch zeitlosen Soul vermissen. Am Mittwoch, 6. Juni, spielt Macy Gray ihr einziges Deutschlandkonzert in der Muffathalle. Beginn ist um 20 Uhr.

Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 31.05.2007
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