Teammanager Winkler freut sich, mit Englbrecht als Trainer in die neue Saison zu starten

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Christian Winkler kann wieder lachen: Soeben wurde Bernie Englbrecht, der "Sechser im Lotto", als neuer EHC-Trainer engagiert.

Christian Winkler kann wieder lachen: Soeben wurde Bernie Englbrecht, der "Sechser im Lotto", als neuer EHC-Trainer engagiert.

Die Spekulationen haben ein Ende. Vergangenen Donnerstag stellte Teammanger Christian Winkler den neuen Trainer des EHC München vor. Ein Wunschkandidat, der laut Winkler mehrere Angebote ausgeschlagen hatte, um beim EHC München an der Bande stehen zu können. „Bernhard Englbrecht ist ein Sechser im Lotto für den EHC“, verkündete Winkler.

Bei einigen Altfans hingegen dürfte der Name Englbrecht Bauchgrummen verursachen. Bernie Englbrecht weiß natürlich, dass er sich in München aufs Glatteis begeben könnte. Denn sein Spitzname „Psycho“, den ihm die Münchner Fans zu seinen aktiven Zeiten als Torhüter der Landshuter Lokalrivalen gegeben hatten, geisterte immer wieder durch die Gazetten. „Ja, ich habe damals einen Fehler gemacht“, räumt Englbrecht ein. „Aber nach so langer Zeit muss man auch vergeben können.“ Sein Fehler: fliegende Wasserflaschen und Fäuste, sowie ein psychologisches Attest, welches ihm „Störungen“ attestiert hatte. Er hatte sich damals von seiner Ehefrau getrennt. Die Sperre wurde bald aufgehoben, der Spitzname blieb. Doch die Zeiten sind vorbei, in einer Internetumfrage sprachen sich mehr als 90 Prozent der Fans für Englbrecht als Coach aus. Kein Wunder, betrachtet man die fachliche Kompetenz des gebürtigen Landshuters. Englbrecht begann seine Profikarriere 1975 beim EV Landshut, nachdem er dort die Jugendteams durchschritten hatte. Er war der erste in Deutschland geborene und trainierte Spieler, der von einem NHL-Team gedraftet wurde. Er hütete 83 mal das Tor der Deutsche Nationalmannschaft und nahm bei drei A-Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen teil. Für Landshut absolvierte er zwischen 1975 und 1993 insgesamt 646 Spiele. In der Saison 1986/87 spielte er für den SC Riessersee. Weitere Stationen seiner Karriere: Essen, die Nürnberg Ice Tigers und Erding, wo er 2000 seine aktive Laufbahn beendete. Als Trainer steuerte er die Geschicke von Landshut und Hannover und arbeitete neben Hans Zach als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft. „Für mich ist München perfekt. Es ist ein junges, spannendes Team voller Ambitionen. Außerdem war es für mich immer schon ein Traum, beim EHC zu arbeiten“, begründet Englbrecht seine Entscheidung. Es ist eine kluge Entscheidung der Vereinsverantwortlichen, den knorrigen Englbrecht unter Vertrag zu nehmen. Englbrecht, der größten Wert auf harte Arbeit, Fitness und Disziplin legt, passt ideal in die trainingsgenetische Linie Pat Cortinas. Und mit Cortina und dessen Methoden hatte der EHC die größten Erfolge der Vereinsgeschichte gefeiert. „Das Ziel muss das Erreichen der Playoffs sein“, sagt Englbrecht und Teammanager Winkler nickt. Man ist zuversichtlich beim EHC München, denn der Mannschaftskern bleibt trotz der Turbulenzen der vergangenen Wochen intakt. „Ich muss den Spielern ein riesiges Lob aussprechen. Ich weiß, dass sich andere Vereine wie die Geier auf sie gestürzt haben. Sie sind trotzdem geblieben. Das zeigt den Charakter der Mannschaft“, freut sich Winkler. Trotzdem wolle man sich noch weiter verstärken. Besonders durch nordamerikanische Spieler. „Ich mag ihre Mentalität, dieses gnadenlose, energische Spiel“, sagt Bernie Englbrecht und Christian Winkler nickt wieder. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Daniel Köhler

Artikel vom 29.05.2007
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