Zehn Kernaussagen der Studie „Ethnische Ökonomien in München“

Migranten kurbeln Münchens Wirtschaft an

Münchens Migranten machen sich am häufigsten als Gastronomen selbstständig. F.: Archiv

Münchens Migranten machen sich am häufigsten als Gastronomen selbstständig. F.: Archiv

1. Die vier Hauptgründe für den Schritt in die Selbstständigkeit: höherer Verdienst (66 Prozent), Unabhängigkeit (54 Prozent), Selbstverwirklichung (30 Prozent), bessere Verwertung der eigenen Qualifikation (23 Prozent). 2. Migranten machen sich bevorzugt in Berufen mit niedriger. Eintrittsschwelle wie Schneider oder Gebäudereiniger selbstständig, die zum Beispiel keine Meisterprüfung erfordern. …

3. Sie agieren häufig in Branchen, aus denen sich Deutsche aufgrund mangelnder Attraktivität zurückgezogen haben (Lebensmittelläden, Schneiderei etc.).

4. Mit der Aufenthaltsdauer in Deutschland steigt die Bandbreite der Wirtschaftsbereiche, in denen ethnische Ökonomien tätig sind.

5. Aufgrund der geografischen Nähe sind Österreicher in München weit stärker vertreten als in anderen Regionen Deutschlands. In München stellen sie mit 21.411 Personen die fünftgrößte Ausländergruppe und die größte Gruppe ausländischer Selbstständiger. Sie unterscheiden sich von anderen ethnischen Ökonomien stärker als von deutschen Unternehmern.

6. Italiener, die in Deutschland die größte Gruppe Selbstständiger stellen, rangieren in München auf Rang zwei. 52 Prozent sind im Gastronomiebereich tätig.

7. Griechen, die drittgrößte Gruppe ausländischer Selbstständiger, gründen nach den Polen am zweithäufigsten Unternehmen. Auffällig ihre hohe Fluktuation: auf 100 Gründungen kommen 95 Schließungen.

8. Türken, mit 43.309 Personen die zweitgrößte Ausländergruppe in München, weisen eine niedrige Quote an ausländischen Selbstständigen auf (sechstgrößte Gruppe).

9. Die Polen (mit 12.088 Personen die siebtgrößte Ausländergruppe und siebtgrößte Gruppe ausländischer Selbstständiger) weisen eine zehnmal höhere Gründungsquote auf als die Deutschen. Die EU-Osterweiterung und die Neuordnung des Handwerkerrechts beschleunigten die Zunahme polnischer Betriebe. 40,5 Prozent der ausländischen Münchner Handwerksbetriebe sind derzeit unter polnischer Leitung.

10. Über drei Viertel (78 Prozent) der Befragten beschäftigen Mitarbeiter.

Artikel vom 10.05.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...