In den AWO-Räumen an der Gubestraße entsteht ein Kinder-Tageszentrum

Moosach · 24 neue Krippenplätze

Nicht mehr lange warten, bis man einen Krippenplatz an der Gubestraße bekommen kann. Fotos: ras

Nicht mehr lange warten, bis man einen Krippenplatz an der Gubestraße bekommen kann. Fotos: ras

Moosach · Junge Moosacher Eltern dürfen sich freuen: Das Viertel bekommt am 1. Juni 24 neue Krippenplätze. In der vergangenen Woche hat der Münchner Stadtrat beschlossen, die Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an der Gubestraße in ein umfangreiches Kinder-Tageszentrum (KiTZ) umzuwandeln. Endlich, denn diese Entscheidung ist in Moosach seit zwei Jahren herbeigesehnt worden.

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In den Räumen der AWO an der Gubestraße wird gehämmert, gebohrt und geweißelt: Schließlich muss dort schon bald eine Großküche eingerichtet sein, außerdem zwei Gruppenräume, die auf die Bedürfnisse von Kleinkindern zugeschnitten sind – und daher mit Wickelkommode, Dusche, insgesamt sieben Waschbecken und ebenso vielen Toiletten ausgestattet werden. Auch zwei Schlafräume werden hergerichtet, in denen sich künftig Null- bis Dreijährige ausruhen können.

»In der vergangenen Woche hat der Stadtrat grünes Licht für die Umwandlung der Kindertagesstätte in ein Kinder-Tageszentrum gegeben – endlich«, atmet die Moosacherin Gisela Oberloher auf, die selbst Stadträtin und sozialpolitische Sprecherin der CSU-Fraktion im Rathaus ist. Jetzt werden die vier bestehenden Kindergruppen in der Einrichtung, in denen 80 Drei- bis Sechsjährige betreut werden, um 24 Plätze für Kleinkinder ergänzt. Ein Segen – denn in Moosach werden Krippenplätze dringend benötigt: »Mit einem Versorgungsgrad von lediglich 9,8 Prozent haben wir im Stadtrat die höchste Priorität bekommen«, weiß Oberloher. Lediglich 66 Krippenplätze gab es bisher im Viertel. Ab 1. Juni können hiesige Kleinkinder in 90 Plätzen untergebracht werden, was einem Versorgungsgrad von 13,3 Prozent entspricht.

Ziel der Stadt ist, in naher Zukunft insgesamt 25 Prozent aller Kinder unterzubringen. Oberloher betont, dass gerade Moosach mit seinem hohen Ausländeranteil auf Einrichtungen wie das neue KiTZ angewiesen sei: »Wir haben eine hohe Armutsdichte, in Moosach leben Menschen aus 126 Nationen. Das Viertel weist einen erhöhten sozialen Handlungsbedarf auf.« Deswegen werden die beiden neuen Kindergruppen in ein spezielles pädagogisches Konzept eingebunden: Das KiTZ bietet nicht nur Betreuungsplätze an, sondern auch Integrationsmaßnahmen für ausländische Eltern, die in den Räumen an der Gubestraße beispielsweise Deutsch lernen können. Ferner soll eine Verbindung zum Sozialbürgerhaus hergestellt werden. Barbara Ametsbichler, Mitarbeiterin der Abteilung Kindertagesbetreuung im Stadtjugendamt, spricht daher von einem »gelungenen Rundum-Paket«.

Und auch die Leiterin des Kindergartens an der Gubestraße, Anna Maria Grimm, ist erleichtert: »Endlich ist die Entscheidung gefallen, zwei Jahre haben wir darauf gewartet.« Auch BA-Chefin Johanna Salzhuber (SPD) freut sich: »Das neue Kindertageszentrum ist ein Glücksfall für Moosach. Es sitzt genau im richtigen Eck: hier ist der Bedarf nach Krippenplätzen besonders hoch.«

Dem Stadtratsbeschluss waren jede Menge Streitereien vorausgegangen: Oberloher hatte der Verwaltung vorgeworfen, die Angelegenheit zu verschleppen. Anträge hätten schon seit Langem vorgelegen, das Sozialreferat habe nicht reagiert. Ein Vorwurf, den Ametsbichler nicht auf sich sitzen lassen will: »Der Träger hatte sich bislang nicht auf eine endgültige Einrichtungsform festgelegt.« Rafael Sala

Artikel vom 24.04.2007
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