Freiwilligen-Zentrum München Nord eröffnet Radlwerkstatt an der Nordheide

Nordhaide · Hier sitzt jeder Handgriff

Generationendialog mit Schraubenschlüssel: Die ehrenamtlichen Radlschrauber Jürgen (li.) und Josef reparieren die Fahrräder gemeinsam mit den Kindern. gf

Generationendialog mit Schraubenschlüssel: Die ehrenamtlichen Radlschrauber Jürgen (li.) und Josef reparieren die Fahrräder gemeinsam mit den Kindern. gf

Nordhaide · Als Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen vor einigen Wochen das Münchner Mehrgenerationenhaus in der Dientzenhoferstraße einweihte sprach sie viel von »Pädagogik«, »Erfahrungsaustausch« und »Generationendialog«. Nur einige Straßenzüge weiter, an der Nordheide, eröffnete am Freitag die Radlwerkstatt, ein Projekt des Freiwilligen-Zentrums (FWZ) der Caritas.

Auch hier werden »Pädagogik« und »Generationendialog« vereint – allerdings nicht ohne auch ölverschmierte Hände, staubige Speichen und kantige Schlüssel zu erwähnen.

»Wir haben mit der Radlwerkstatt bewusst einen sehr pragmatischen Ansatz gewählt«, meint Andrea Betz, Leiterin des FWZ München-Nord. Und auch der Eröffnungstermin rechtzeitig zum Beginn der Radlsaison ist kein Zufall. Mit der ersten FWZ-Einrichtung in der Nordheide will die Caritas mit ihrem Angebot bereits jetzt, ein Jahr vor dem Umzug ins Dominikuszentrum, in der zukünftigen neuen Heimat Fuß fassen. Schließlich werden 2008 die Caritas-Standorte Feldmoching, Am Hart und Freimann an der Nordheide zusammengefasst.

Für die »Radlwerkstatt« stellt die Diakonie Hasenbergl derzeit im Bewohnertreff am Schneeheideanger dem FWZ einen Raum zur Verfügung. Dort werden jeden Dienstag von 14 bis 16 Uhr lahmende Drahtesel wieder flott gemacht. Vom »Plattfuß« bis zum »Achter« wird hier jedes Problem in Angriff genommen. Anders als in einer normalen Werkstatt dagegen, muss hier jeder der sein Fahrrad bringt auch selbst Hand anlegen. Die wichtigsten Handgriffe erklären die ehrenamtlichen Bastler von der mobilen Werkstatt. Betz: »Die Radlwerkstatt reiht sich in die Caritas-Befähigungsinitiative ›Mach Dich stark für starke Kinder‹ ein, die im FWZ mit generationenübergreifenden Projekten den Dialog zwischen Alt und Jung fördern soll.«

Mit allen Wassern gewaschen, stehen die Radlschrauber Josef und Jürgen ihren Schützlingen mit Rat und Tat zu Seite, schreiben auf, welche Ersatzteile es braucht und zeigen welche Schrauben gelöst werden müssen. Der Service ist kostenlos, Material muss jedoch, je nach Schaden, selbst besorgt werden.

»Die Radlwerkstatt soll ein fester Bestandteil des Angebots für Kinder und Jugendliche im Münchner Norden werden«, gab Fritz Jäger von der mobilen Werkstatt bei der Eröffnungsfeier als Parole aus. Die Zeichen dafür stehen gut: Bereits am Freitag herrschte reger Andrang. Neben Feierstimmung, Würstelsemmel und Luftballonwettbewerb wurde auch schon an den ersten Rädern gebastelt und geschraubt.

Rund 210 Ehrenamtliche zählt das FWZ München Nord. »Wir vermitteln als zentrale Anlaufstelle für freiwillig Engagierte die passenden Einsatzstellen zu den jeweiligen Fähigkeiten«, erklärt Betz. Von der Einkaufsbegleitung bis zu einfachen handwerklichen Hilfestellungen im Haushalt; das FWZ versucht stets die Ressourcen der Ehrenamtlichen und den konkreten Hilfsbedarf vor Ort zu vernetzen.

Wer sich als ehrenamtlicher Helfer beim FWZ engagieren möchte, kann sich jederzeit anmelden unter der Telefonnummer 31 60 63 30. gf

Das Mehrgenerationenhaus »Unter den Arkaden«

Artikel vom 27.03.2007
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