Polianidis sieht rot – die Ringer sind aus dem Rennen

Hallbergmoos · Völlig außer Kontrolle

Da war die Welt noch in Ordnung: Felix Polianidis war zwei Runden Chef auf der Matte, brach dann ein und verlor zum Schluss die Beherrschung. Foto: ba

Da war die Welt noch in Ordnung: Felix Polianidis war zwei Runden Chef auf der Matte, brach dann ein und verlor zum Schluss die Beherrschung. Foto: ba

Hallbergmoos · Es war schon greifbar, schon fast Realität. Sensationell führten die Ringer des SV Siegfried Hallbergmoos zur Pause des Kampfes gegen den KSV Witten 12:4. Bei den erwarteten vier Siegen in den fünf Kämpfen des zweiten Durchgangs war der für den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft notwendige Erfolg mit 14 Zählern Differenz ganz nahe.

Doch dann besiegte man sich wieder selbst, weil Felix Polianidis nach einer Tätlichkeit disqualifiziert wurde, so dass Hallbergmoos »nur« mit 22:11 siegte und diesmal zu 99,9 Prozent nach der Zwischenrunde Schluss ist.

Die Hallbergmooser boten den knapp 1000 Zuschauern einen unglaublichen Kampf. Zwei eigentlich kaum zu gewinnende Kämpfe holten sich Lernik Vanjan und Hakan Nyblom. Der Däne musste eine Gewichtsklasse höher ringen, war verletzt, traf auf einen Top-Mann und wurde immer wieder am kürzlich operierten Finger unfair angegriffen. Nyblom siegte 3:1 (»Das habe ich selbst nicht für möglich gehalten«) und ab da brauchte Witten ein Wunder.

Es kam. Wie im Hinkampf besiegten sich die Hallbergmooser selbst. Felix Polianidis gewann erst überzeugend und dann wackelig die ersten beiden Runden, aber dann war er konditionell am Ende. Gegner Peter Kasabov glich aus zum 2:2 und führte auch in der letzten Runde 1:0. Dann drückte er seine Hand über Mund und Nase von Polianidis, der seinen Kontrahenten in Zidane-Manier umrammte.

Der Hallbergmooser sah die rote Karte und mit dem statt 2:3 nun 0:4 verlorenen Kampf war der Sieg mit 14 Punkten Differenz nicht mehr machbar. »Ich dachte, der wollte mich umbringen«, sagte Polianidis später, »diese Niederlage war nicht mein Fehler.« Wittens Vorsitzender Detlef Englich brachte unterdessen die Duelle Hallbergmoos-Witten auf den Punkt: »Der SV Siegfried hat sich selbst ein Bein gestellt – in Hin- und Rückkampf.« Von 20 Kämpfen gegen Witten haben die Hallbergmooser fünfmal vier Punkte abgegeben und sich viermal selbst bezwungen. Da reicht es auch für einen zwei Klassen schlechteren Gegner nicht mehr. ba

Artikel vom 16.01.2007
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