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Der EHC verliert durch zwei weitere Niederlagen den Anschluss an die Playoffs
Eisige Stille
"Wir müssen wieder zur Form von vor drei Wochen zurückkehren", wettert Trainer Cortina. Und das schleunigst: Sonst ist die Chance vertan, in den Playoffs zu spielen. Foto: clash
Der EHC München ist ein Verein der Leidenschaft, der Leiden schafft. Entweder schwimmen Trainer, Mannschaft und Fans auf einer Welle der Glückseligkeit – oder sie verzweifeln an Gegner, Schiri, Puck und vor allem an sich selbst. So rasant der Aufstieg des EHC im vergangenen Jahr ablief – man erinnere sich an den Wonnemonat November, so schnell sackte die Mannschaft auch wieder in die Tabellenregion ab, in der man sich eigentlich nicht mehr bewegen wollte.
Mittlerweile sind es nur noch drei Punkte, die den EHC vor der Abstiegsrunde bewahren – und momentan spricht wenig für eine neuerliche Leistungs-Explosion. Auch am vergangenen Wochenende gab es gegen Crimmitschau und Landsberg eins auf die Mütze. Das Schlimme daran: In keinem der beiden Spiele hatte der EHC eine ernsthafte Chance auf den Sieg. Besonders das Heimspiel gegen Crimmitschau markierte den Tiefpunkt der Saison. Zum ersten Mal in dieser Spielzeit erzielte der EHC kein einziges Tor und verlor dementsprechend kläglich mit 0:2. Phasenweise verschlug es sogar den hartnäckigsten Fans die Sprache – eine eisige Stille machte sich unter den 1.600 Zuschauern breit. Nur die sächsischen Schlachtenbummler hatten ihren Spaß und johlten nach Leibeskräften. „Schlecht und fürchterlich“ – in diese beiden Kategorien teilte Trainer Pat Cortina die Leistung seiner Spieler nach dem Abpfiff ein. „Das war die schlechteste Leistung meines Teams seit meinem Amtsantritt. Schlechter geht es nicht“, wütete der Italo-Kanadier und kündigte an, seinen Spielern gehörig den Kopf zu waschen: „Ich werde sie ganz bestimmt nicht so sanft anfassen wie nach der Niederlage gegen Kassel. Denn dort haben Sie wenigstens gut gespielt.“ Lediglich Andreas Kruck und Robert Pell, die laut Cortina um einen Platz unter den ersten neun Stürmern kämpfen, nahm er aus der Kritik. Keine Linie, kein Konzept und vor allem keine Leidenschaft – das seien die Gründe für das momentan schlechte Abschneiden der Mannschaft. Setzte der EHC vor ein paar Wochen bei jeder Gelegenheit nach und jagte Puck und Gegner über die Eisfläche, so begnügen sich die Münchner momentan mit halbherzigen Einzelaktionen. „Wir sind ein One-Action-Team geworden, das, wenn die Chance verpasst wird, nicht mal zum Rebound geht und weiterkämpft", sagt Cortina resigniert. Anzeichen für diese Leistung habe es schon vor dem Spiel gegeben, das Abschluss-Training sei fürchterlich gewesen. „Wir müssen schnellstmöglich wieder zurück zu der Form von vor drei Wochen", donnert der Trainer, denn sein Ziel hat sich nicht geändert: „Ich will in die Playoffs. Basta.“ Möglich ist dies immer noch, denn die Liga bleibt weiterhin eng – und in den verbleibenden 15 Spielen sind noch 45 Punkte zu vergeben. "Jetzt müssen mir die Spieler zuhören. Vielleicht tun sie das nach einer solchen Niederlage eher als nach einem Sieg". Sie sollten ihm wirklich zuhören. Die kommenden Wochen werden bestimmt nicht leichter.
Daniel Köhler
Artikel vom 15.01.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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