Der Stadtteil feiert in diesem Jahr Geburtstag – mit Festen der Superlative!

Moosach wird 1200!

Sie markiert Moosachs Zentrum – heute wie schon vor 1.200 Jahren: die alte St. Martins-Kirche. Und auch bei den Geburtstags-Feierlichkeiten im Viertel wird sie eine zentrale Rolle spielen. Foto: ras

Sie markiert Moosachs Zentrum – heute wie schon vor 1.200 Jahren: die alte St. Martins-Kirche. Und auch bei den Geburtstags-Feierlichkeiten im Viertel wird sie eine zentrale Rolle spielen. Foto: ras

Moosach · Gleich zu Beginn des Jahres blicken die Moosacher einem stolzen Ereignis entgegen: Ihr Stadtviertel wird heuer 1.200 Jahre alt! Was freilich gebührend gefeiert wird – mit Veranstaltungen vom Frühling bis in den Herbst hinein. Es versteht sich von selbst, dass alle Moosacher Vereine und Institutionen bei den Festivitäten dabei sein sollen.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Kathrin Koop, SPD-Mitglied im Bezirksausschuss Moosach (BA 10), verkündete auf der jüngsten BA-Sitzung ein Ereignis, von dem kein anderer der Stadtviertel-Politiker wusste: »Moosach wird heuer sein 1.200-jähriges Bestehen feiern!«, erzählte sie. »Im Jahr 807 wurde unser Viertel erstmals urkundlich erwähnt.« Genauer: am 4. Juni 807 wurde erstmals über Moosach geschrieben, in jenem Jahr also, als der sieben Jahre zuvor zum Kaiser gekrönte Karl der Große regiert hatte – und das Fränkische Reich seiner Blütezeit entgegensah. Dieses war nach langen Kämpfen christianisiert worden, Klostergründungen hatten in weiten Teilen des Landes stattgefunden, und auch die widerspenstigen Bajuwaren waren eingegliedert worden.

Auch und vor allem gefielen den Franken die strategischen Vorzüge der kleinen Siedlung Moosach: Verkehrsgünstig am Wasser gelegen, war sie nützlich für den Ausbau von Handelsbeziehungen nach Norden und bis in den Augsburger Raum hinein.

Moosach ist also stolze 351 Jahre älter als die Landeshauptstadt München, die 1158 als »Villa Munichen« erstmals urkundlich erwähnt worden war. Jedenfalls braucht sich das Dörflein von früher hinter der einstigen »Rivalin« und heutigen 1,3-Millionen-Metropole nicht zu verstecken, wie die Stadtteil-Politiker finden: »Unser Jubiläum ist ein dicker Brocken, den wir gebührend feiern wollen«, freut sich jedenfalls BA-Chefin Johanna Salzhuber (SPD). Geplant ist daher ein Fest der Superlative: Zum Beispiel ein großer Festumzug am 29. April, an dem alle Moosacher Vereine und Institutionen beteiligt sein sollen.

Die diesbezügliche genaue Marsch-Richtung steht zwar noch nicht fest, doch Endstation wird die alte St.-Martins-Kirche sein, die um 800 gebaut wurde und damals wie heute Moosachs Zentrum markierte. Damals war die Kirche übrigens noch aus Holz gebaut und hatte weder einen Turm, noch Glocken; der heutige romanische Steinbau entstand im späten zwölften oder frühen 13. Jahrhundert.

Eine weitere Geburtstagsfeier für Moosach soll es am 30. April geben, als Gast und Redner ist Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) eingeladen. Und auch das Mai-Fest tags drauf soll ganz unter dem Vorzeichen dieses Ereignisses stehen. Bis in den September hinein sollen die »Geburtstagsfeierlichkeiten« dauern, Näheres will Salzhuber bei einer öffentlichen Informations-Veranstaltung am 19. Januar ab 18 Uhr im Pelkovenschlössl bekannt geben. Rafael Sala

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Artikel vom 02.01.2007
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