120 Millionen Euro für Läden, Treffpunkte und Umwelt

Nordheide · Ein Zentrum für die Nordheide

Das neue Einkaufszentum von Südwesten aus betrachtet. Im Vordergrund: die Schleißheimer Straße. Illustration: Fondara

Das neue Einkaufszentum von Südwesten aus betrachtet. Im Vordergrund: die Schleißheimer Straße. Illustration: Fondara

Nordheide · Der Grundstein ist gelegt. Beinahe täglich kann man nun das neue Stadtteil- und Einkaufszentrum MIRA an der Nordheide wachsen sehen. Das 120 Millionen Euro-Projekt soll im März 2008 eröffnet werden – das sind gerade 15 Monate Bauzeit bis zur kompletten Fertigstellung.Von der Form her ist das Zentrum eher puristisch gehalten. Klare Linien, kein Schnickschnack, so fügt sich MIRA in das bereits bestehende Gebäudeensemble zwischen Neuherberg- und Schleißheimer Straße.

Dennoch wird der Betrachter »einen kleinen Film« erleben können, wie Siggi Wernik von Leon, Wohlhage, Wernik erläutert. Der Architekt ist für die Fassadengestaltung zuständig und die der Schleißheimer Straße zugewandte Westseite ist ein optisches Highlight. Eine so genannte Prismenfassade aus Aluminiumprofilen verwandelt sich im Auge des Betrachters während des Vorbeigehens. Das Prinzip ist dem eines Wackelbildchens ähnlich. Je nach Perspektive enthüllt sich nicht die komplette Fassade dem Betrachter sondern nur einzelne Elemente. Zu sehen ist allerdings kein Bild als solches, sondern aufeinander abgestimmte Farbflächen. So setzt MIRA einen städtebaulichen Akzent im diesbezüglich nicht gerade verwöhnten Münchner Norden.

Doch MIRA ist ja nicht nur zum Anschauen. Der Gebäudekomplex schafft zu den Wohnungen hin einen Stadtplatz für die Bewohner der Nordheide. Fondara-Geschäftsführer Thomas Schumacher legt ausdrücklich großen Wert auf die soziale Funktion des Projekts als Stadtteilzentrum. Aus diesem Grund liegt die Gastronomie auch in den Randbereichen des Einkaufszentrums. So sind Restaurants und Eiscafé auch von außen zu erreichen. Vorteil: So steht man auch nach 20 Uhr oder am Sonntag nicht vor verschlossenen Türen, wenn das Einkaufszentrum als Einzelhandelszentrum geschlossen ist.

Ein weiterer dicker Pluspunkt ist die direkte Anbindung an den U-Bahnhof Dülferstraße. Ab dem Sperrengeschoss wird ein witterungsunabhängiger Zugang zu MIRA geschaffen, besonders attraktiv für die Besucher aus Feldmoching-Hasenbergl, Milbertshofen und Schwabing, die sinnvollerweise mit der U-Bahn anreisen werden.

Umweltbewusst setzt Fondara auf Geothermie, also Erdwärme. Diese kostenlose quasi unendliche Energiequelle direkt aus dem Boden wird in München damit erstmals in einem solchen Projekt angezapft. Die Unternehmensgruppe schafft mit MIRA 290 Arbeitsplätze auf Dauer, 500 während der Bauzeit. 16.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind per Bus, U-Bahn und auch mit dem Auto zu erreichen. Dafür entstehen 750 Parkplätze im zweiten, dritten und vierten Obergeschoss. Das Einkaufszentrum selbst wird einen Lebensmittelmarkt, einen Technikfachmarkt, drei Textilhäuser, einen Lebensmittel-Discounter und einen Drogeriemarkt umfassen. 60 Prozent der Läden seien bereits vermietet, erklärte Gisela Mezger von Fondara.

»Kein Center von der Stange« kündigt Architekt Jens Siegfried an. Mit viel Elan und Anspruch wird das Projekt vorangetrieben, im März 2008 können die Menschen sehen, ob die Betreiber gehalten haben, was sie versprechen. cr

Artikel vom 12.12.2006
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