Florian Silbereisen kommt nach München

München - Der König der Herzen

Er verkörpert die jugendliche Seite der Volksmusik: Florian Silbereisen.	 Foto: Veranstalter

Er verkörpert die jugendliche Seite der Volksmusik: Florian Silbereisen. Foto: Veranstalter

Deutschlands jüngster Showmaster, Florian Silbereisen, geht ab Februar 2007 mit dem Frühlingsfest der Volksmusik auf Tournee. Dem Münchner Samstagsblatt, das die Show in der Olympiahalle präsentiert, gab er vorab ein Interview und verspricht seinem Münchner Publikum vollen Einsatz.

Samstagsblatt: Seit 2004 Deutschland jüngster Showmaster, 2005 die Hauptrolle in dem Film „König der Herzen“ und seit diesem Jahr auch noch Musical-Star in „Elisabeth“, bald geht’s auf Tournee – kann man da eigentlich noch „durchschnaufen“?

Florian Silbereisen: Ja, ich kann noch „schnaufen“, denn ich finde es sehr schön so vielseitig zu arbeiten. Klar bin ich viel unterwegs und arbeite viel, aber ich hatte das Glück mein Hobby zum Beruf machen zu können. Ich finde es gerade spannend auf der einen Seite Film zu machen und auf der anderen Seite live auf der Bühne zu stehen, ob als Showmaster oder auch als Musical-Darsteller.

SB: Klingt fast so, als wollten Sie sich nicht festlegen. Immer öfter sieht man Sie auch als Zauberer. Können wir demnächst mit einem bayerischen David Copperfield rechnen?

FS: (lacht) Man weiß nie, was kommt. Meine Show ist die Basis, aber es darf nie langweilig werden. Mir liegt viel daran die Zuschauer immer wieder mit neuen Dingen zu überraschen. Ich habe beispielsweise ein Angebot für einen zweiten Teil von „König der Herzen“ bekommen, aber abgelehnt. Ich möchte einen Schritt weiter gehen. Natürlich ehrt mich das Vertrauen, dass ich den Todesengel in „Elisabeth“ spielen darf und natürlich bin ich gerne Entertainer und parodiere gern.

SB: Wie würden Sie jemanden von der Sparte Volksmusik überzeugen?

FS: Jemanden zu überzeugen ist schwer, das sehe ich auch in meinem Freundeskreis. Viele können sich darunter nur schwer was vorstellen. Aber gerade in München ist es doch so: Drei, vier Generationen sitzen zusammen bei einer Maß Bier auf dem Oktoberfest und können die Texte fehlerfrei mitsingen. Ich glaube, man muss die Lieder doch vorher schon gekannt haben, betrunken lernt man die nicht. Volksmusik ist für mich etwas sehr Schönes und bedeutet, dass große Massen generationsübergreifend Spaß haben. Unter diesem Aspekt gilt auch Robbie Williams für mich als Volksmusik.

SB: Sind Sie es manchmal nicht leid, sich für „Schnulzen“ rechtfertigen zu müssen?

FS: Nein, leid bin ich es nicht. Ich sag’ immer, auch zu meinen Kumpels: „Fahrts mit und schaut es euch selber an. Das es Kitsch ist, ist ein Schmarrn, da lache ich herzlich drüber. Bei mir in den Shows sitzen Kinder mit Mami und Papi und ihrer Oma und alle haben ihren Spaß. Vielleicht fehlen die 18- und 19-Jährigen, aber die gehen ja Samstagabend, wenn meine Sendung läuft, auch aus. Mein Hauptpublikum ist 40 plus.

SB: Warum erliegen hauptsächlich Damen Ihrem Charme? Liegt es an den Farben ihrer Anzüge? Beispielsweise dieser lachsfarbene.

FS: Der lachsfarbene war wohl eher nichts. (lacht). Manchmal ist das gar nicht so einfach. Eine Jeans darf es meiner Meinung nach nicht sein, immerhin ist es eine Samstagabend-Show. Ich suche mir die Stoffe zusammen mit den Kostümbildnerinnen aus und diskutiere, ob es passt oder nicht. Jedesmal einen schwarzen Anzug anzuziehen, fände ich langweilig. Ich bin erst 25 Jahre alt, da schadet es nicht, wenn es etwas bunter ist.

SB: Das Frühlingsfest der Volksmusik macht in mehr als 50 Städten Halt. Wie bereitet man sich darauf vor?

FS: Kondition ist extrem wichtig und vor allem eiserne Disziplin. Nach der Show muss ich ins Bett und kann nicht an der Hotelbar „versumpfen“, immerhin wartet am nächsten Tag wieder eine dreistündige Live-Show auf mich.

SB: 50 Städte, heißt auch 50-mal wechselndes Publikum. Gibt es regionale Unterschiede?

FS: Nicht nur regional, das hängt auch von der Halle ab. Man fängt quasi jeden Tag von Null an. Manche Hallen gehen nach einer Minute mit, andere brauchen zwei Stunden. Es kann hart und einfach sein, aber genau das ist ja das Spannende. Aber ich gebe nach jeder Show Autogramme und zwar bis der Letzte eins bekommen hat. Dabei sagen die Leute immer wieder, dass viele Emotionen ausgetauscht wurden. Vor der Olympiahalle in München am 23. Februar habe ich Respekt. Immerhin sind da schon die ganz Großen aufgetreten. Ich bin ein Bayer, da ist München die Hauptstadt und es ist auch ein Traum dort eine Show machen zu dürfen. Ich freu’ mich auf die Olympiahalle und werde mein Bestes geben.

SB: Haben Sie ein persönliches Highlight der Show?

FS: Ich bin vom Programm allgemein begeistert. Karel Gott feiert beispielsweise sein 40-jähriges Bühnenjubiläum und wird alle seine Hits präsentieren. Oder der Dallas-Star Audrey Landers wird aus dem Musical „A Chorus Line“ mit ihrem kleinen Sohn Daniel einige Lieder singen. Ich freue mich auf einen bunten Abend und auf die schönsten Beine Deutschlands – dem MDR-Fernsehballett.

SB: Fährt eigentlich die gesamte Crew mit einem Tourbus von Stadt zu Stadt, oder reisen alle einzeln an?

FS: Früher hatten wir Busse, aber die Musiker kommen aus allen Regionen Deutschlands, das macht es schwer. Ich habe einen eigenen Fahrer, denn ich nutze die Fahrten als Ruhephase, um dann wieder Vollgas geben zu können. Wir übernachten aber alle gemeinsam in einem Hotel.

Am 23. Februar 2007 wird Florian Silbereisen in der Olympiahalle wieder Vollgas geben, um sein Publikum zu begeistern. Unterstützt wird er bei seinen 52 Auftritten, unter anderem von Gitti & Erika, den Wildecker Herzbuben, den Geschwistern Hofmann, der Winnetou-Legende Pierre Brice und vielen anderen. Karten gibt es bereits im Vorverkauf oder unter der Tickethotline 0 18 05 / 37 38 33. Von Kathrin Schubert

Artikel vom 02.11.2006
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