Veröffentlicht am 25.10.2006 00:00

Moosach · Eine Welt im Kleinen

Die Kids vorm selbstbemalten  (Bauwagen.Foto: aha)
Die Kids vorm selbstbemalten (Bauwagen.Foto: aha)
Die Kids vorm selbstbemalten (Bauwagen.Foto: aha)
Die Kids vorm selbstbemalten (Bauwagen.Foto: aha)
Die Kids vorm selbstbemalten (Bauwagen.Foto: aha)

Welche Bedeutung haben im Welthandel Globalisierung, Finanzmärkte sowie fairer Handel, Geld und Gerechtigkeit? Den Handel in einer zunehmend globalisierten Welt nehmen gerade Sechs-bis Zwölfjährige im Rahmen des Projekts »Boom-City - Eine Welt im Kleinen« im Spielhaus boomerang unter die Lupe. Jedes Kind kann teilnehmen!

Das Spielhaus boomerang ist zur Boom-City geworden, mit einer Fairwaltung, einem Global-Lokal, einer Zeitungsredaktion und vielen täglich neu entstehenden Betrieben. Über 20 Kinder wuseln hier jeden Nachmittag umher, basteln Ketten, spielen Theater, arbeiten am »Fließband« oder vermehren mit anderen Tätigkeiten ihr Begrüßungsgeld von zwölf Globi – der Boom City-Währung.

Wie ein Lauffeuer hat sich im Viertel herumgesprochen, dass man hier mit und für Geld arbeiten kann, sei es selbständig oder angestellt. Ganz wie im richtigen Leben halt. Ideen sind gefragt und kaufmännisches Geschick. Spitzenreiter: Die Losverkäuferinnen, die an einem Nachmittag 105 Globi verdient haben.

Auch Großprojekte werden angegangen. So haben »Maler« unter Anleitung des Münchner Künstlers Florian Gass einen Bauwagen mit einer Weltkarte bemalt. Und Schulkinder haben im Rahmen des Schulklassenprogramms den Weg von Jeans, Schokolade, Fußbällen und Schuhen vom Grundprodukt über die Verarbeitung und den Transport bis hinein in deutsche Geschäfte untersucht und diese Stationen als Holzfiguren gebastelt. Dabei haben sie erfahren, dass Welthandel lange Transportwege – für eine Jeans sogar 64.000 Kilometer – bedeutet und der Wunsch nach Billigprodukten nur durch (Kinder-) Arbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen befriedigt werden kann. Sie schauen jetzt genauer auf Etiketten und wollen vermehrt fair gehandelte Produkte kaufen.

»Kindern zu helfen, wäre besser als das Geld selbst auszugeben«, erklärt die neunjährige Aylin und sagt, was sich alle Kinder hier sehnlichst wünschen: ein Unternehmen, das ihre erarbeiteten Globi in Euro umtauscht und diesen Betrag an eine Kinderhilfsorganisation spendet. Welche Firma ist dazu bereit? Am liebsten wäre ihnen ein Unternehmen aus dem nahegelegenen OEZ, denn hier wollen sie als »Reporter« noch recherchieren, wie es mit »fairem Handel« steht.

Beim Abschlussfest am Samstag, 18. November, zu dem die Schirmherrin, Münchens zweite Bürgermeisterin Christine Strobl, kommt, soll der Globi-Umtausch stattfinden. Das Projekt läuft noch bis 17. November als Kooperation der Umweltstation »Ökoprojekt-MobilSpiel e.V.« und des Spielhauses boomerang/AG Buhlstr. e.V. und findet mittwochs bis freitags, von 14 bis 18 Uhr, in der Pelkovenstraße 128 in Moosach statt. Infos unter Tel. 1 40 46 68. A. Boschert

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