Anwohner der Moosacher Gärtnerstraße klagen über Verkehrssituation

Moosach · »Ein einziges Chaos«

Die Ruhe vor dem Sturm: Sobald Baufahrzeuge unterwegs sind, wird die Gärtnerstraße zur Chaos-Strecke. Geparkt wird sowieso in zweiter Reihe. Foto: ras

Die Ruhe vor dem Sturm: Sobald Baufahrzeuge unterwegs sind, wird die Gärtnerstraße zur Chaos-Strecke. Geparkt wird sowieso in zweiter Reihe. Foto: ras

Moosach · Sie hat einen idyllischen Namen, doch das trügt: In der Gärtnerstraße herrscht beinahe Anarchie. Anwohner im hinteren Bereich der Straße, gegenüber den Uptown-Büroanlagen, klagen über chaotische Zustände beim Anlieferverkehr, über wildes Parken auf den Gehsteigen, staubige Fahrbahnen sowie eine gänzlich unzumutbare Zufahrt-Situation.

Der Bezirksausschuss Moosach (BA 10) will die Verkehrssituation jetzt von Grund auf ändern.

Seit drei Jahren wohnt Horst Schmoranz in der Gärtnerstraße 62 – und ist inzwischen so genervt, dass er den Missstand vor seinem Haus nicht länger hinnehmen will. Denn im Bereich zwischen Hans-Bunte- und Dürrstraße herrschen alles andere als geordnete Verkehrsverhältnisse: »Die größtenteils fehlenden Gehsteige haben ein wildes Parken ermöglicht, das keine Rücksicht mehr nimmt auf Einmündungen, Ausfahrten und Fußgängerverkehr«, echauffiert er sich.

Am Ende der Straße, auf dem so genannten Campus-Gelände, türmen sich Bürogebäude und ein gläsernes Hochhaus auf. Gewerbe ist dort angesiedelt, fast täglich sind Bau- und Lieferfahrzeuge unterwegs. Taxis halten mitten auf der Fahrbahn. Oft ist die Straße so voll gestopft, dass der Güterverkehr nicht mehr durchkommt. Geordnetes Parken in den Buchten? Fehlanzeige. Jeeps stehen in zweiter Reihe, überall, wo noch Lücken sind – neben den Laternenmasten zum Beispiel, oder direkt auf dem Gehweg, irgendwo drängelt sich ein Fahrzeug hinein. Außerdem wäre es zu viel, die Parkplätze als »Buchten« zu bezeichnen: Autos parken vielmehr auf staubigen Standstreifen, beim Anfahren schleudern sie nicht selten Kiesbrocken weg.

Schlaglöcher und aufgerissener Asphalt verwandeln die Fahrbahn zudem stellenweise in eine einzige Kraterlandschaft. Laufende Kanalarbeiten tun ein Übriges, die Straße zu bestimmten Zeiten nahezu unpassierbar zu machen. Für Schmoranz ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis in diesem Straßenabschnitt nahe des Georg-Brauchle-Rings ein Unfall passiert: »Aufgrund der fehlenden Übersicht sind gefährliche Situationen die Folge.«

Er fordert eine Fertigstellung der Straße, umfassende Parkflächenregelungen und ausgewiesene Ladezonen. Die Stadtteilpolitiker sagen ihre Hilfe zu. »Die Situation an der hinteren Gärtnerstraße ist eine Katastrophe«, schimpft etwa Christine Rapp (CSU). »Das ist jeden Tag ein einziges Chaos.«

Der BA will nun das Baureferat kontaktieren mit der Forderung, die Gärtnerstraße nicht nur auszubauen, sondern auch neue Zufahrtsregelungen im Bereich prüfen zu lassen. Denn von der am meisten befahrenen Straße, dem Georg-Brauchle-Ring, ist eine Anbindung nicht gegeben – zum Leidwesen Schmoranz’: »Deswegen fahren alle Dienstleistungsfahrzeuge, vom Taxi über den Pizzaservice bis zum Spediteur verbotenerweise über die beiden Feuerwehrauffahrten vorbei an unserer Wohnanlage.« Zudem will der BA dafür Sorge tragen, das Gelände endlich beschildern zu lassen.

Artikel vom 20.06.2006
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