Der »Alte Hof« ist gerettet

München-Zentrum · Die Bauarbeiten zur Sanierung und zum Ausbau des historischen Burg- und Zwingerstocks im Alten Hof haben begonnen.

Zur 750-Jahr-Feier im Jahre 2003 sollen sie abgeschlossen sein, teilte das Finanzministerium mit. Rund 30 Millionen Mark hat der Haushaltsausschuss des Landtags dafür genehmigt.

Dem Beschluss vorausgegangen war ein jahrelanges Tauziehen zwischen den beiden Landtagsabgeordneten Lochner-Fischer (SPD) und Kupka (CSU) einerseits und dem Ministerium andererseits.

Dieses wollte ursprünglich den gesamten Alten Hof verkaufen und vollständig für eine kommerzielle Nutzung freigeben. Dank auch der ausdauernden Initiativen des Münchner Forums wurden diese Planungen vom Haushaltsausschuss gestoppt. Er beschloss die Teilung des Alten Hofes. Der historische Teil bleibt beim Staat, für den neuen Teil wird ein Investor gesucht. Der Vorschlag des Münchner Forums, für den Alten Hof eine Stiftung zu gründen, wurde von der SPD in die Landtagsberatungen eingebracht, fand aber keine Mehrheit. Nachdem sich Kupka und Lochner-Fischer mit der Genehmigung von 4,7 Mio. Mark für die sofortige Dachsanierung durchgesetzt hatten, wollte das Ministerium mit der weiteren Sanierung warten, bis ein Investor gefunden werden kann. »So lange wollten wir nicht warten«, erklärte Monica Lochner-Fischer.

Der Haushaltsausschuss genehmigte daher erneut weitere rund 30 Mio. Mark für die Sanierung des Burg- und Zwingerstocks. So konnte gleich nach Auszug der Finanzverwaltung mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Trotz der ungewohnten SPD/CSU-Koalition zur Rettung des Altes Hofes bleiben das Investorenmodell und Teile des Ausbaukonzepts strittig. Dazu stellt Monica Lochner-Fischer fest, »das Münchner Forum und die SPD wollen eine öffentliche Diskussion über das Gesamtkonzept Alter Hof, das bis jetzt noch nicht vorliegt«. N. F.

Artikel vom 04.01.2001
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