Glorreiche Zeiten im Dantestadion

Nederling · Pfingstsportfest

Nederling · Kleiner Leckerbissen für Leichtathletik-Fans: Am Pfingstsamstag, 3. Juni, (Beginn 13 Uhr), steigt im Münchner Dantestadion das traditionelle Pfingstsportfest. Offiziell heißt die Veranstaltung »Drei-Städte-Pfingstturnier« – München ist die erste Station im Rahmen einer Dreier-Serie (weitere Auftritte sind Innsbruck (4. Juni) und Bozen (5. Juni).

Glorreiche Zeiten verbinden sich mit dem altehrwürdigen Dantestadion. In den sechziger und siebziger Jahren war hier die gesamte Weltelite zu Gast. Weltklasse-Athleten wie Doppelolympiasieger Valeri Borsow (100, 200 m), die Weltrekordler Pentti Nikola (Stabhoch), Al Feuerbach (Kugel) oder Olympiasieger McWilkins (Diskus) zogen Tausende von Zuschauern an.

Doch das ist längst passé. Seit den achtziger Jahren richtete der PSV München (früher Post SV) das Pfingstsportfest, das heuer seine 27. Auflage erlebt, auf seiner Anlage am Franz-Mader-Weg aus. Wo es jedoch zunehmend vor sich hindümpelte. Da die vereinseigenen Wettkampfanlagen nicht mehr internationalen Standard entsprachen, zog man 2003 ins Dantestadion um, an die Stätte großer Erfolge. Beim PSV bemüht man sich rührend, das Flämmchen Leichtathletik neu zu entfachen. Wolfgang Stengel, neuer Leichtathletik-Abteilungsleiter beim PSV und ehemaliger 400 m-Läufer, versuchte in den letzten Wochen verzweifelt, Sponsorengelder für Siegespreise und Veranstaltungskosten aufzutreiben. Stengel: »Das reinste Klinkenputzen.

Es ist enorm zäh. Die Leute wollen eben Namen sehen. Und die können wir nicht bieten, weil wir kein Geld haben.« Aus diesem Grund werden Topleute in München kaum am Start sein, obwohl das Sportfest in die Liste der bayerischen Top-Ten-Meetings aufgenommen wurde. Immerhin tauchte letztes Jahr völlig überraschend Siebenkämpferin Karin Ertl auf, mehrfache Deutsche Meisterin und Olympia-Siebte von Sydney 2000, um ihren Saisoneinstand zu geben. Sie wird freilich diesmal fehlen, da sie in der Woche zuvor beim Mehrkampf-Mekka in Götzis (Tirol) startet.

Wolfgang Stengels Hoffnung: »Dass der eine oder andere Spitzenkönner die Ausschreibung im Internet liest und seinen Start meldet.« Für ihn wäre es schon ein Achtungserfolg, wenn die Teilnehmerzahl von 410 aus dem Vorjahr übertroffen werden würde.

Bayerns SPD-Chef Franz Maget, früher selbst begeisterter Leichtathlet und regelmäßiger Sportabzeichenabsolvent, nimmt als Ehrengast die Siegerehrungen vor.

Artikel vom 31.05.2006
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