Wie das Handy das Leben von Schülern beeinflusst

Moosach · »Wann klingelt’s bei dir?«

Das Handy fasziniert Jugendliche und ist nicht mehr wegzudenken.	 Foto: Daniela Berndl

Das Handy fasziniert Jugendliche und ist nicht mehr wegzudenken. Foto: Daniela Berndl

Moosach · Das Handy ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Speziell bei Schülern spielt es eine immer größere Rolle. Wer keines hat, ist out. Wer eines hat, sollte sich allerdings Gedanken zu Nutzen, Vor- und Nachteilen dieses Kommunikationshelfers machen. Dazu veranstaltet die Umweltstation »Ökoprojekt – MobilSpiel e.V« interdisziplinäre Projekttage für die achte und neunte Jahrgangsstufe weiterführender Münchner Schulen.

Am vergangenen Donnerstag waren die Projektmitarbeiter in der Hauptschule an der Leipziger Straße 7 und arbeiteten mit Schülern der dortigen Klasse 8a über das Thema Handykonsum.

In einem einführenden Sketch beleuchteten die drei Sozialpädagogen von »Ökoprojekt« die Aspekte Handysucht und Gesundheit. Witzig dargestellt vermittelten diese Szenen Momente, die die Schüler auch kannten. Was aber kann man tun? Nach der gemeinsamen Erarbeitung der Vor- und Nachteile von Handys bearbeiteten die Schüler in drei Arbeitsgruppen die angesprochenen Probleme in nur drei Schulstunden. Die »Technik-Freaks« verglichen Kommunikation früher und heute, also Brieftauben mit Handys und untersuchten, wie Schwingungen berechnet werden. Der Film der »Movie-Maker« behandelt das Problem der psychischen Abhängigkeit vom Handy: Ein Junge vernachlässigt seine Freunde, weil er sich lieber mit seinem Handy beschäftigt. Als das Handy kaputtgeht, ist er völlig verzweifelt, einfach fertig. Seine Freunde stehen ihm am Ende zur Seite.

Handy-Abhängigkeit wurde von den Schülern schon in der Vorbereitung viel diskutiert, weil es schwierig für sie ist, sich vorzustellen, dass und wie Handy-Sucht entstehen kann. Doch, und das zeigt auch ihr Film, ist sie näher als man vermutet.

Die Journalisten unter den Schülern gingen dem Sinn des Handyverbots an bayerischen Schulen auf die Spur. Sie befragten Mitschüler und Lehrer. Die Ergebnisse ihrer Interviews waren eindeutig: Das Verbot bringe nichts, denn was man nicht in der Schule sehen dürfe, sehe man dann eben zu Hause. Immerhin habe ein Handy ja auch Vorteile.

Insgesamt produzierten die Schüler beeindruckende Ergebnisse, die sie noch am Donnerstag präsentierten und die inzwischen auf der Internetseite mit der Adresse www.handy-trendy.de zu sehen sind. An dem seit November 2005 laufenden Projekt nahmen bislang zwölf Klassen an drei Schulen in Kreuzhof, Fürstenried West und Neuperlach teil. Die Hauptschule an der Leipziger Straße ist die vierte Schule, an der Schüler eigenständig Handlungsalternativen für einen bewussten, verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Handy entwickeln. A. Boschert

Artikel vom 12.04.2006
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