Violinist spielt Bach-Partiten in der Martinskirche

Moosach · Soloabend mit Ferenc Kölcze

Ferenc Kölcze ist in München kein Unbekannter. Jetzt macht er in Moosach von sich hören.	 Foto: VA

Ferenc Kölcze ist in München kein Unbekannter. Jetzt macht er in Moosach von sich hören. Foto: VA

Moosach · Am Sonntag, 26. März, wird der Geiger Ferenc Kölcze ab 17 Uhr mit einem Soloprogramm in der Pfarrkirche St. Martin Moosach auftreten. Der Eintritt ist frei. Bei diesem Konzert spielt er drei der insgesamt sechs »Sonaten und Partiten für Violine solo« von Johann Sebastian Bach, die im Konzertsaal nur selten zu hören sind, obwohl sie gemeinhin als Krönung der Violinmusik gelten: die Partita in h-Moll, die Sonate in g-Moll und die Partita in d-Moll.

Dem Münchner Publikum ist der vielseitige Musiker als ausdrucksstarker Bach-Interpret bekannt. So tritt er seit vielen Jahren erfolgreich als Solist in der Haidhauser Bachnacht auf und ist gern gesehener Konzertmeister bei Chorproduktionen in verschiedenen Münchner Kirchen, wo die geistlichen Werke Bachs mit ihren Violinsoli ja oft im Mittelpunkt stehen. Auch als Mitbegründer des »RubinTrio«, das mit einem ausgewählten Repertoire von Klassik bis Salon-Musik seine Zuhörer seit 1991 begeistert, hat sich Ferenc Kölcze einen Namen weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus gemacht. Seine Vielseitigkeit zeigt sich nicht zuletzt durch sein Mitwirken im Streichquintett »Tango Infinito«, das sich der Weiterentwicklung des modernen Konzerttangos verschrieben hat.

Mit den Partiten und Sonaten Johann Sebastian Bachs beschäftigt sich Ferenc Kölcze schon seit seiner Studienzeit bei Kurt Guntner und Ana Chumachenko an der Münchner Musikhochschule. Dass diese technisch und gestalterisch höchst anspruchsvolle Musik nicht nur Kenner, sondern auch »ganz normale« Passanten ansprechen und mit ihren stilisierten Tanzformen wie Gavotte oder Menuett sogar Kinder zum Tanzen bringen kann, entdeckte Ferenc Kölcze bereits während dieser Zeit in der Münchner Fußgängerzone. Ihn begeistert vor allem der emotionale Reichtum der Stücke, deren Interpretation er als ein lebenslang nicht enden wollendes Abenteuer empfindet.

Im Laufe der Jahre habe beispielsweise die Chaconne, der Schlusssatz der d-Moll-Partita, den Johannes Brahms als eine ganze Welt von tiefsten Gedanken und gewaltigsten Empfindungen beschrieb, für ihn immer wieder völlig neue Gesichter gezeigt, so Kölcze. Das Erlebnis, eine Bach-Fuge stimmig zu musizieren, vergleicht er mit dem Glücksgefühl das entsteht, wenn eine knifflige mathematische Gleichung aufgeht. Zugleich ist diese Musik für ihn ein sinnlich pulsierendes Geigenfeuerwerk.

Artikel vom 22.03.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...