Aufwand zu groß geworden: Projektgruppe löst sich auf – Alternative geplant

Moosach · Stadtteilkulturtage gekippt

Die Planungsgruppe mit Rudolf Häusl, Hiltraut Pusch-Zilker, Sofia Delgado, Karin Feige und Jutta Brandl-Hammer (v. li.) bedauert das vorläufige Aus für die Moosacher Stadtteilkulturtage. Foto: cr

Die Planungsgruppe mit Rudolf Häusl, Hiltraut Pusch-Zilker, Sofia Delgado, Karin Feige und Jutta Brandl-Hammer (v. li.) bedauert das vorläufige Aus für die Moosacher Stadtteilkulturtage. Foto: cr

Moosach · Kunstpause oder Abgesang? In diesem Sommer finden in Moosach keine Stadtteilkulturtage statt. Lediglich eine abgespeckte Version wollen »die üblichen Verdächtigen« von Pelkovenschlössl, Die Linie 1, Mooskito und dem Müttertreff organisieren, ein zweitägiges Kulturfest am 21. und 22. Juli, das sich aber – trotz allen Engagements der Planungsgruppe – nicht mit den beliebten und etablierten Stadtteilkulturtagen messen kann.

Zwei Umstände machen Jutta Brandl-Hammer (Pelkovenschlössl), Hiltraut Pusch-Zilker (Die Linie 1), Karin Feige (Mooskito), Sofia Delgado (Müttertreff Moosach) und Pfarrer Rudolf Hausl von der Gemeinde St. Mauritius für die Misere verantwortlich. Erstens hätten sich für der Projektgruppe nicht genügend Helfer gefunden, zweitens habe das Kulturreferat der Landeshauptstadt den Zuschuss von 4.000 Euro bis zum Herbst letzten Jahres nicht genehmigt. Leider war das Kulturreferat bis Redaktionsschluss nicht in der Lage eine Stellungnahme dazu abzugeben. »Damit hatten wir keine sichere Finanzplanung. Die brauchen wir aber frühzeitig, damit wir schon im Januar die Künstler buchen können«, erklärt Brandl-Hammer. Jetzt sei es dafür zu spät. Die Moosacher Stadtteilkulturtage hätten einen finanziellen Aufwand von rund 10.000 Euro bedeutet. Das fehlende Geld sei durch Sponsoren immer wieder mühsam reingekommen, in den letzten Jahren hätte sich hier auch ein fester Sponsorenstamm gebildet. Neue seien kaum hinzugekommen.

Die regelmäßigen Geldgeber hätten darüber hinaus noch kontaktiert werden müssen. Da ist es mit einem Telefonanruf nicht getan. Die Planung der Kulturtage, die Sponsoren-Akquise, das Erstellen des Zeitplans, die Künstler – all das wurde in den letzten Jahren in ehrenamtlicher Arbeit organisiert. Im letzten Jahr habe Martina Hainer acht Wochen dafür gebraucht – nebenberuflich und unentgeltlich. Nur so konnten die Kulturtage immer mit freiem Eintritt angeboten werden. »Da wollte keiner mehr federführend in die Verantwortung«, meint Brandl-Hammer resignierend. Die Projektgruppe habe sich aufgelöst, letztlich aufgrund des großen Erfolges der Stadtteilkulturtage. »Das war auf Dauer mit dem Geld und dem Aufwand nicht mehr tragbar« – solange es immer dieselben sind, die die Organisation übernehmen. »Und denen geht irgendwann mal die Luft aus«, zeigen die Mitglieder der Planungsgruppe »Kulturfest« Verständnis für den Rückzug der Projektgruppe. Keiner der fünf hält es für möglich, dass sich in einem Stadtbezirk mit inzwischen amtlich bestätigten 50.000 Einwohnern keine 20 Leute für die Stadtteilkulturtage engagieren wollen, die zuletzt immerhin 3.500 Zuschauer angezogen haben.

Deswegen soll im nächsten Jahr ein neuer Anlauf gewagt werden. Die Stadtteilkulturtage 2007 sollen mit veränderter Konzeption wieder aufleben, aber dazu sei es dringend nötig, neue Leute für die Projektgruppe zu aktivieren. Interessierte können sich bei Jutta Brandl-Hammer im Pelkovenschlössl unter der Telefonnummer 1 43 38 18 21 melden. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 28.02.2006
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