Ernüchterung gegen Fürth

Liebe Löwen, das bayerische Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth war ein echtes Spitzenspiel. Wirklich begeistert konnte man über diese Partie allerdings nur sein, wenn man als neutraler Beobachter oder fußballinteressierter Zuschauer die Begegnung verfolgt hat. Für alle Löwenfans und Verantwortlichen des Vereins entwickelte sich dieses so wichtige Spiel am Ende zu einer großen Enttäuschung.

Dabei hatte alles so perfekt begonnen. Die Mannschaft ging von der ersten Minute an engagiert und mit dem nötigen Druck nach vorne in das Spiel. Nach 16 Minuten und zwei Traumtoren durch Remo Meyer und Kapitän Matthias Lehmann führten wir gegen den Aufstiegskandidaten aus Fürth mit 2:0! Es schien als sei der Knoten endlich auch in der Allianz Arena geplatzt. Was dann ab ca. der 30. Minute und spätestens mit Beginn der zweiten Halbzeit passierte, lässt sich eigentlich nur mit dem Wort Ernüchterung beschreiben. Die Franken machten Druck, spielten – das muss man objektiv betrachtet zugeben – technisch versierten Tempofußball und kamen so zu dem letztendlich verdienten 2:2-Ausgleich. Und so durften wir schließlich mit dem Ergebnis auch nur »halb zufrieden« sein, wie unser Trainer Walter Schachner nach Schlusspfiff bilanzierte.

Bei aller Enttäuschung sollten wir jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern an den guten Ansätzen weiterarbeiten. »Wir werden nicht lockerlassen« – halten wir uns an diese Aussage von Stefan Reuter. Und solange rechnerisch noch alles möglich ist, dürfen wir nur eines nicht: aufgeben.

Zwei Dinge haben mich beim Heimspiel am Montag erneut gefreut. Zum einen unser Publikum in der Allianz Arena, die die Mannschaft unterstützt und trotz des enttäuschenden Ausgleichs »gefeiert« hat. Die Fans stehen hinter uns, das macht mir Mut und dafür möchte ich ein ausdrückliches Dankeschön sagen.

Zum anderen freue ich mich sehr über unseren jungen Spieler Nikolas Ledgerwood, der in seinem dritten Einsatz bei den Profis eine tolle Leistung geboten hat. Und mit seiner sehenswerten Flanke immerhin das 1:0 durch Remo Meyer vorbereitet hat. Ich bin mir sicher, dass wir an dem kanadischen Juniorennationalspieler noch sehr viel Freude haben werden. Daran kann man auch wieder einmal sehen, welch hervorragende Nachwuchsarbeit bei den Löwen geleistet wird. Und das ist ein wichtiger Bestandteil der Zukunft des TSV München von 1860!

Mit weiß-blauen Löwengrüßen

Ihr Karl Auer

Artikel vom 07.02.2006
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