110 interessierte Stadtteilbewohner bei der Bürgerversammlung für die Au

Au · Wachsam beim Isarplan

Zum ersten Mal präsentierte der Bezirksausschuss Au-Haidhausen seinen Bericht über Aktuelles aus der Au anhand von anschaulichen Bildern.Foto: ms

Zum ersten Mal präsentierte der Bezirksausschuss Au-Haidhausen seinen Bericht über Aktuelles aus der Au anhand von anschaulichen Bildern.Foto: ms

Au · Die Neugestaltung des Isarabschnitts zwischen Reichenbachbrücke und Deutschem Museum war erneut eines der wesentlichsten Themen bei der Bürgerversammlung für die Au am vergangenen Donnerstag, 26. Januar.

Von der Mehrheit der 110 anwesenden Stadtteilbewohner begrüßt wurde der Antrag von Heinz-Peter Meyer. Er forderte, dass der letzte Abschnitt des Isarplans so umgesetzt werden soll, wie es der Stadtrat im März 2005 beschlossen hat. Obwohl der städtische Bauausschuss am 17. Januar den Stadtratsbeschluss nochmal bestätigt hat, trauen die Auer dem Braten wohl nicht so ganz.

Hatte das Baureferat doch vor Weihnachten für Aufregung gesorgt, als es dem Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) eine Beschlussvorlage zum letzten Isarabschnitt schickte, der »gravierend«, so der BA, abwich vom eigentlich verbindlichen Beschluss im März. Plötzlich waren da ein »Flussbalkon« (eine Betonterrasse senkrecht zum Corneliuswehr) sowie extrem lange Befestigungen an den Brückenpfeilern der Corneliusbrücke. »Gestalterisch als auch flussbautechnisch fragwürdig«, urteilte der BA. Das Ganze stellte sich als Malheur der Verwaltung heraus: der Plan hätte nicht an die Öffentlichkeit gehen dürfen, rechtfertigte sich das Baureferat.

Baudirektor Peter Schaller, der den nicht autorisierten Entwurf am 6. Dezember an den BA 5 weitergeleitet hat mit der Bitte, »den aktuellen Stand der Planung (...) zu diskutieren und eine fachliche Stellungnahme (...) vorzubereiten«, betonte auf der Bürgerversammlung: »Alle Forderungen werden eingehalten, der Realisierungsentwurf wird, wie im März beschlossen, umgesetzt – unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit dem Augusthochwasser.« Die von Meyer als »klotzig« bezeichneten Brückenpfeiler etwa würden nur die »mindeste Größe« erhalten.

Die Bürger votierten auch für den Antrag auf eine einjährige Verlängerung der Erhaltungssatzung in der oberen Au. Die Stadt kann per Erhaltungssatzung bestimmte Gebiete ausweisen, in denen Änderungen von Gebäuden wie Modernisierungen, Abriss oder Nutzungsänderungen nur mit einer besonderen Genehmigung möglich sind. Das soll die Preise stabil halten.

Befürwortet wurde auch, die städtischen Räumlichkeiten Am Herrgottseck (ehemals »Avanti«) der Nachbarschaftshilfe in der Au zur Verfügung zu stellen.

Die Parklizenzierung in der Au bereite laut der BA-Vorsitzenden Adelheid Dietz-Will »wenig Probleme«. Im Herbst soll eine Bewertung erfolgen und gegebenenfalls nachgebessert werden. Trotzdem hatten die Bürger noch Fragen. Die Parklizenzierung an den Dult-Wochenenden zu lockern und Lizenzinhaber im gesamten Auer Gebiet parken zu lassen, fand bei der Mehrheit der Bürgerversammlungsbesucher keine Zustimmung. Als »kompliziert« bezeichnete der zuständige Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat auch die Frage, wo man in den Lizenzgebieten seinen privaten Anhänger abstellen darf. »Wenn der mehrere Tage abgekuppelt herumsteht«, so Geck, »ist das eine Sondernutzung. Aber dafür können wir nicht auch noch Lizenzen ausstellen, denn hier fehlen dringend Parkplätze, das ist hier ein Notstandsgebiet.« Michaela Schmid

Artikel vom 31.01.2006
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