Die „Foo Fighters“ bekämpfen ihre Vergangenheit

München - Verfolgt von Kurt Cobain

So viel wie auf diesem Pressefoto hatten die „Foo Fighters“ nicht immer zu lachen: Schließlich wurden sie lange auf ihre Vergangenheit bei der Band „Nirvana“ reduziert. Foto: VA

So viel wie auf diesem Pressefoto hatten die „Foo Fighters“ nicht immer zu lachen: Schließlich wurden sie lange auf ihre Vergangenheit bei der Band „Nirvana“ reduziert. Foto: VA

David Grohl - Frontmann, Sänger und Gitarrist der „Foo Fighters“ - hat’s nicht einfach gehabt mit seiner Karriere. Obwohl, zuerst schon: Lange Zeit nämlich saß er bei einer nicht unbekannten Band aus Seattle hinterm Schlagzeug. Dann starb der Kopf jener Band, die so prägend war, dass die Quasi-Nachfolger „Foo Fighters“ immer noch zusammen mit jenen – „Nirvana“ - im Plattenregal stehen.

So groß ist der Mythos fast zwölf Jahre nach dem Ende von „Nirvana“ und so ausführlich spinnen sich die Legenden um die Grunge-Pioniere und ihren verstorbenen Frontmann Kurt Cobain, dass sich die „Foo Fighters“ immer noch schwer tun mit ihrer eigenen Identität. Auch heute interessieren sich Journalisten in Interviews mit Grohl immer noch für das traurige Ableben des früheren Bandkollegen, und auf „Foo Fighters“-Konzerten tragen viele Menschen im Publikum immer noch T-Shirts mit dem Konterfei von Kurt Cobain.

Dabei haben sich die „Foos“ inzwischen wahrlich vom Grunge-Sound entfernt, abgesehen von kleinen Intermezzi: in Summe sind sie jetzt eine klassische Rockband geworden – spätestens seit ihrem erfolgreichen 1997-er Album „The Colour And The Shape“. Man könnte also ruhig das Cobain-T-Shirt im Schrank hängen lassen, will man auf ihr Konzert gehen.

Zurzeit touren die „Foos“ mit ihrem fünften Album durch die Lande – mit „In Your Honor“. Grohl selbst setzte große Erwartungen in das Werk: „Wenn in 20 Jahren ein Kind seinen Vater fragt, welche Platte der ‚Foo Fighters’ man haben sollte, dann wird dieser antworten: 'In Your Honor'“. Das ließ er zumindest vor Veröffentlichung des Werkes verlauten – und die Vorab-Single „Best Of You“ gab ihm durchaus Recht. Das komplette Album aber birgt neben wenigen Highlights vor allem mittelmäßige Nummern, so dass besagter Vater vermutlich eher antwortet: „Hol dir die 'The Colour And The Shape'.“ Und wenn es noch verkehrter läuft, dann sagt der Vater „Nevermind“. Das ist die Platte, mit der „Nirvana“ ihren Durchbruch besiegelt hatte. Am Donnerstag, den 26. Januar, gastieren die „Foo Fighters“ im Zenith – ab 20.30 Uhr. Cobain ist tot – lang lebe Cobain! Nadine Nöhmaier

Artikel vom 19.01.2006
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