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Jaromir Konecny ruft zur Tschechendisco
München - Der Pan Tau des Poetry Slam
Mit böhmisch gespitzten Lippen liest Konecny über tschechische Masturbationsriten und Verdauungsprobleme. Foto: VA
Wer an Tschechien denkt und seine Kultfiguren – der denkt zumindest hier in München nicht mehr nur an Olek und Bolek oder Pan Tau: Hier hat man Jaromir Konecny mit seinen böhmisch gespitzten Lippen im Kopf, den zigfachen Gewinner des hiesigen Poetry Slams im Substanz, an dem er seit 1996 regelmäßig teilnimmt: Konecny ist ein Urgestein der hiesigen „Spoken-Word“-Bewegung.
Wenn er schreibt, ist er zum Schreien komisch – und anrührend gefühlvoll. Er verfügt über einen irrsinnigen Sprachwitz – und den sympathischen Hang zur Selbstironie. Und egal, ob tschechische Masturbationsrituale, deutsche Kinderlieder oder unser aller Verdauungsgewohnheiten: Munter und ohne Scheu dringt er in jede nur denkbare Materie ein und bringt wunderbar anschauliche Erkenntnisse zu Tage. Zum Beispiel gibt er dem Leser in „In Karin“, seinem Roman aus dem vergangenen Jahr, tiefe Einblicke in die männliche Logik: „Sie beschimpft mich, also braucht sie mich“, lässt er beispielsweise seinen männlichen Helden mit dem literarischen Namen Roman folgern.
Prüde sollten Konecnys Zuschauer und Leser übrigens nicht sein, zumal er beispielsweise Sex-Szenen nicht gerade dezent umschreibt: ihn quält kein Verlangen, Konecny plagt vielmehr ein „verdammter Ständer“ – und das ist noch harmlos.
Seine Biografie übrigens liest sich ähnlich aberwitzig wie seine Geschichten: 1956 wurde er in Prag geboren, er arbeitete eine Weile als Techniker in Libyen und war Schiffsmeister bei der tschechischen Elbe-Oder-Schifffahrt. 1982 emigrierte er in die Bundesrepublik, arbeitete ein Jahr in einem niederbayerischen Sammellager, studierte schließlich Chemie und schrieb seine Doktorarbeit über die Entstehung des genetischen Codes. Heute arbeitet er an der TU München.
Am Sonntag, 22. Januar, lädt er mit seinem Autorenkollegen Jaroslav Rudi ab 21 Uhr zum traditionellen „Tschechenabend“ ins Substanz. Die beiden lesen dort aus ihren Werken, sprechen über deutsch-tschechische Kulturarbeit, trinken Budweiser und tanzen zu Stücken aus der „Tschechendisco“, die DJ Dirk Wagner von M 94,5 auflegt. Von Nadine Nöhmaier
Artikel vom 19.01.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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