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Münchner Feuerwehr ehrt die Helden des Alltags
München - Ausgezeichnete Zivilcourage
Vorbildlich: Rainer und Monika Appenroth aus Schwabing retteten einen Nachbarn nach einer Gasexplosion aus dem Feuer.
98 Prozent der Großstädter erwarten laut einer Umfrage schnelle und professionelle Hilfe im Notfall, aber nur sechs Prozent haben Kontakt mit der Feuerwehr. Mit dieser eher trockenen Feststellung begrüßte Stadtbrandinspektor Rupert Saller die rund 450 anwesenden Gäste beim Neujahrsempfang des Stadtfeuerwehrverbands am vergangenen Mittwoch im Alten Rathaussaal. Stadträtin Barbara Scheuble-Schäfer überbrachte in Vertretung des Oberbürgermeisters die Grüße Udes und des Stadtrats.
Regierungspräsident Christoph Hillenbrand zeigte sich in seiner Ansprache überzeugt, dass bei der Fußball-WM für höchste Sicherheit gesorgt sei. Gleiches betonte auch der erste Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes und Leiter der Branddirektion, Wolfgang Schäuble, in seinem Schlusswort. Mit der Flughafenfeuerwehr als neuem Mitglied sei die Fachkompetenz der Münchner Feuerwehr quasi in die dritte Dimension erweitert worden. Den anstehenden, wirklich großen Herausforderungen – die UN-Sicherheitskonferenz, die Konzerte der Rolling Stones und Robbie Williams, die WM und der Papstbesuch – könne man konzentriert, aber dann gut vorbereitet, entgegen sehen. Weil öffentliche Sicherheit freiwilligen Einsatz und Mut zur Zivilcourage erfordere, zeichnete Regierungspräsident Hillenbrand 14 Feuerwehrmänner für 25 Jahre Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr aus und ehrte Michael Wäsler aus Obermenzing für 40 Jahre Einsatz eben dort.
„Wir würden wieder so handeln“
Walter Lechner, Vorstandsmitglied der Versicherungskammer Bayern, hatte die dankbare Aufgabe Münchner Bürgern für ihre Zivilcourage zu danken. Die bewiesen Monika und Rainer Appenroth aus Schwabing im April 2005. Der laute Knall einer Gasexplosion hatte sie aus ihrer Wohnung gelockt. Ohne nachzudenken rannten sie in die Küche des benachbarten Hauses, zogen den Verletzten auf den Gang, löschten Flammen auf seinen Kleidern und zahlreiche kleinere Brandherde, die sich immer wieder bildeten. „Wir würden wieder so handeln“, sind sich Appenroths sicher. Ihr Einsatz bewahrte den Geretteten vor schweren Brandwunden. Der Stadtfeuerwehrverband ehrte sie für ihr vorbildliches und verantwortungsbewusstes Verhalten im Notfall.
Erstklassige Koordination
Geehrt wurde auch Alexandra Gessler aus Englschalking. Sie rief im Sommer ihre Mutter an, um ihr von einem tollen Brief zu erzählen. Schnell merkte die knapp zwölf Jahre alte Alexandra, dass ihre Mutter Unterzucker hatte und dringend Hilfe brauchte. Ihre Mutter hatte auf dem Heimweg ihr Auto am Straßenrand geparkt, weil sie sich nicht wohl fühlte. Jedoch sei ihr in dem Moment nicht klar gewesen, wo sie war. Kurzerhand rief Alexandra mit einem zweiten Telefon die 112 an. Dabei hielt sie ständig den Kontakt mir ihrer Mutter aufrecht und gab zugleich der Feuerwehr Hinweise, die zum Auffinden ihrer Mutter führten. Lechner dazu: „Echt cool!“ wie Alexandra den Kontakt zu ihrer Mutter und zur Feuerwehr gleichzeitig gehalten hatte. In jedem von uns steckt ein Held. Manchmal kommt er auch raus. Von Angela Boschert
Artikel vom 12.01.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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