Lebensmüder Fahrer rammt mehrere Streifenwagen

Münchner Norden · Amokfahrt im Drogenrausch

Münchner Norden · Mit einer waghalsigen Amokfahrt wollte sich am vergangenen Freitag, 6. Januar, ein lebensmüder Führerscheinneuling das Leben nehmen. Nach einer kilometerlangen Verfolgungsjagd mit der Polizei und mehreren Blechschäden ließ sich der 18-Jährige schließlich widerstandslos festnehmen.

Seine Beifahrerin, die 11-jährige Schwester des Amokläufers, musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden.

Wie durch ein Wunder ist den beiden Insassen des Toyota Corolla nichts passiert. Die Amokfahrt begann nach Ermittlungen der Polizei offenbar mit einem Streit des 18-Jährigen aus Neumarkt in der Oberpfalz, in dessen Verlauf der Sohn seinen Vater mit dem Messer bedrohte. Schließlich schnappte sich der junge Mann die Autoschlüssel und fuhr zusammen mit seiner Schwester und dem Schäferhundmischling los Richtung München um sich umbringen zu wollen, wie er seinen Eltern noch sagte.

Diese informierten die Neumarkter Polizei, die wiederum die Münchner Polizei einschalteten. In München angekommen entdeckte eine Zivilstreife den gesuchten Wagen um 18 Uhr auf der Leopoldstraße in Höhe Domagkstraße.

Der junge Fahrer saß hinter dem Steuer, hupte ständig und hielt sich ein Messer an die Brust. Weil das Auto verriegelt war, ließen die Beamten kurzerhand die Luft aus den Reifen um eine Flucht zu verhindern – doch der junge Mann gab trotzdem Gas.

An der Stadtgrenze umfuhr der 18-Jährige eine Straßensperre, fuhr nach Oberschleißheim und von dort auf die B471 Richtung Dachau. Auf seinem Weg rammte er noch einen Streifenwagen, der sich dem Toyota in den Weg stellte. Einem weiteren Streifenwagen, der den Flüchtenden herunterbremsen wollte, fuhr der Toyota-Fahrer mehrmals ins Heck. Erst in Dachau endete die Amokfahrt. Auf Höhe des Kreisverkehrs Kopernikusstraße kam es zu einer weiteren Kollision mit dem Dienstwagen der PI 23 und dem Flüchtenden, wobei auch ein Streifenwagen der Münchner Verkehrsüberwachung beschädigt wurde. Der Toyota prallte noch gegen ein Verkehrszeichen und fuhr dann nach rechts in ein Feld, wo er ausrollte.

Bei einer ersten Untersuchung fanden die Polizisten Marihuana im Toyota. Auch ein Drogenschnelltest bei dem lebensmüden Fahrer verlief positiv. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Zimmer des Jugendlichen wurde weiteres Rauschgift sichergestellt. gf

Artikel vom 10.01.2006
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