1860 in der Winterpause – der Verein stellt sich vor

Ohne Paulchen geht gar nichts

Sekretärinnen Monika Büch (links), Sandra Bartl und Bürohund Paulchen. Foto: 1860

Sekretärinnen Monika Büch (links), Sandra Bartl und Bürohund Paulchen. Foto: 1860

Tierisch geht es zu im Sekretariat der Löwen. Seit drei Jahren hilft »Bürohund« Paulchen den beiden Sekretärinnen der Geschäftsführung des TSV 1860 München bei der Arbeit. Ohne ihn ist das Büroleben mittlerweile unvorstellbar.

Im Vorzimmer der Geschäftsführung stehen die Telefone nie still. Für Monika Büch (40) und Sandra Bartl (28), beide seit mittlerweile sieben Jahren bei den Löwen, ist das schon Gewohnheit. Die beiden Sekretärinnen kennen den Verein in- und auswendig, wissen, wie sie mit den Leuten umgehen müssen – »Wir haben einen engen Kontakt zu den Spielervermittlern, zu anderen Vereinen und der DFL. Gerade in den Transferphasen von April bis August und später noch einmal im Januar herrscht bei uns ein reges Treiben«, sagt Büch, die vor ihrer Zeit beim TSV 1860 in der Fußballredaktion des Fernsehsenders SAT.1 arbeitete und die Anfänge der Kultsendung »ran« erlebt hat. Büch schwärmt für St. Pauli und 60. - Die gebürtige Hamburgerin ist Anhängerin des FC St. Pauli – und der Löwen natürlich. »Beide Vereine sind sympathisch und haben deutschlandweit wahrscheinlich die besten Fans. Die Stimmung am Millerntor ist atemberaubend – aber trotzdem kein Vergleich zu der Atmosphäre in der Allianz Arena.«

Sandra Bartl wurde erst durch ihre Arbeit beim TSV 1860 Fußballfan. Zuvor konnte sie mit dem runden Leder nichts anfangen. Mittlerweile sitzt sie bei jedem Spiel auf der Tribüne und schreit mit, wenn sich im Stadion etwas Aufregendes tut. »Manch ein Zuschauer hat sich über mein Temperament schon beschwert, aber in ein Fußballstadion gehören meiner Meinung nach auch Emotionen«, erzählt Bartl, die auch beim UEFA-Cup-Spiel der Löwen in Parma live mit dabei war. »Neben den Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Leeds war das sicher ein Höhepunkt in unserer jüngeren Vergangenheit. Auch für mich ein einmaliges Erlebnis.« In ein paar Jahren möchte sie wieder mit den Löwen reisen, vorerst ist der große Traum der beiden jedoch Berlin. »Beim DFB-Pokal-Finale wären wir gerne einmal dabei«, schwärmt auch Büch.

Seit knapp drei Jahren erfreut sich das Sekretariat einer tierischen Verstärkung: Bürohund Paulchen (2) hält nicht nur Wache, sondern bringt Geschäftsführer Detlef Romeiko in aller Frühe artig den Pressespiegel. »Auch er muss fleißig mitarbeiten. Schließlich ist er unser persönlicher Pressebeauftragter« grinst Büch.

Generell haben die beiden ein entspanntes Verhältnis zu ihren drei Chefs. Es wird viel gelacht und gerne gescherzt. Einmal jedoch hätte Büch beinahe die Polizei gerufen, als am Schreibtisch eine offenbar fremde Person saß und trotz aller Aufforderung das Büro nicht verlassen wollte. Es handelte sich bei der »fremden Person« aber um Bartl, die tags zuvor an der »Vorher-Nachher-Show« teilnahm und sich derart verändert hatte, dass sie nicht mehr zu erkennen war. »Anfangs war ich geschockt, heute lachen wir beide darüber. Ich habe zunächst meinen Augen nicht getraut«, schmunzelt Büch über die Situation.

Früher, als die Löwen noch international vertreten waren, haben Bartl und Büch verschiedene Fanschals ins Büro gehängt. Mittlerweile sind die Wände wieder weiß. Doch zu ihrem alten Hobby wollen beide möglichst bald wieder zurückkehren. »In der zweiten Bundesliga läuft doch alles etwas anders. Aber ich bin mir sicher, dass wir nächstes Jahr in der Bundesliga spielen. Mit ein bisschen Glück kommen bald wieder attraktivere Gegner«, sagt Monika Büch. Am liebsten wäre ihr irgendwann einmal ein Bundesligaspiel gegen St. Pauli. Dann könnte man den Vergleich mit dem Millerntor in der Realität überprüfen.

Artikel vom 10.01.2006
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