Titel, Ambitionen und ein Jubiläumsreigen der seinesgleichen sucht

München-Nord · Das Jahr der Reifeprüfungen

Dynamisch: Beim Tag der Offenen Tür beim MSC zeigt die Tennis-Abteilung ihre Stärken.

Dynamisch: Beim Tag der Offenen Tür beim MSC zeigt die Tennis-Abteilung ihre Stärken.

In diesem Jahr haben sich viele Sportvereine aus der Region ihrer ganz persönlichen Reifeprüfung gestellt. Da sind aus beinahe Absteigern plötzlich Klassenerhaltstypen geworden, während andere verbissen und zäh am Wiederaufstieg arbeiten. Bewunderung erhaschte sich manch ein Verein aber auch abseits von Spielfeld, Trainingsplatz oder Sporthalle.»Reifeprüfung bestanden«, lässt sich da den meisten attestieren.

Auf dem Prüfstand stand im Frühjahr vor allem die körperliche Fitness der Münchner Schüler. Zu Gast war das Team von Gesundheitsforschern der TU München im Mai auch in der Grundschule Lerchenau. Da wurde gejoggt, gehoppelt, gehopst und gesprintet. Gegen die Zeit, gegen den Computer und nicht selten auch gegen den »inneren Schweinehund«. Denn Münchens Schüler, so Diplom-Sportlehrerin Birgit Laube, seien immer unsportlicher.

»Mittelfit« lautet die derzeitige Diagnose der Forscher. Das amtliche Endergebnis der aktuellen Studie steht allerdings erst im Januar fest. Die Forderung der Wissenschaftler bleibt trotzdem schon jetzt auch nach der Studie dieselbe wie vorher: »Mehr Schulsport!« Und zwar am besten mit einer täglichen Sportstunde.

Fleißig auf Erfolgskurs war heuer der MSC. Denn die Hockey-Abteilung, inzwischen fest in der Bundesliga etabliert, ließ sich heuer nicht die Butter vom Brot klauen. Waren die Damen von der vergangenen Hallensaison noch wenig begeistert überwintern sie jetzt auf Tabellenplatz zwei, punktgleich mit den erstplatzierten Rüsselsheimern. Die Herren liegen derzeit übrigens vorm Rüsselsheimer RK. Mit drei Punkten Vorsprung auf Platz eins der Hallentabelle – fast vergessen scheinen dabei die Zitterpartien im Frühjahr, als es auf dem Feld nicht immer zum deutlichen Sieg für die MSC’ler reichte. Den Erstliga-Leistungen steht der Damen-Nachwuchs übrigens in nichts nach: Die A-Mädchen wurden im Oktober Bayerischer Meister.

Nicht das Wasser reichen konnte man in diesem Jahr dem TSV Milbertshofen. Mit überwältigendem Ehrgeiz und einer riesigen Portion Organisationstalent setzte der Traditionsverein sein 100-jähriges Jubiläum in Szene. Hollywoodreif, mit viel Prominenz und noch mehr Sport, Sport, Sport. Dabei konzentrierten sich die Organisatoren nicht allein auf eine Festveranstaltung sondern boten eine Vielzahl kleiner und großer Sportfeste: Matinee im Mai, Festabend im Juni, internationales Fußball-Jugendturnier im Juli, Ehrungen im November.

Eine Vielzahl boten auch die Fußballer des SC Freimann: Viel Ehrgeiz (Wiederaufstieg in die Kreisklasse heißt das Ziel), viele Neuzugänge und jede Menge Torchancen. Leider auch viele davon vergeben. Deshalb hinkt die Mission »Aufstieg« derzeit mit Tabellenplatz drei ein wenig hinterher. Aber: Die Freimanner sind zuversichtlich. Denn für die Abschlussschwäche gibt es schließlich auch eine Menge propere Erklärungen: Zu viele Auswärtsspiele und englische Wochen dank fehlerhafter Ligaplanung. Im nächsten Jahr treten die Freimanner deshalb häufiger zu Hause an. Und treffen hoffentlich auch öfter.

Artikel vom 28.12.2005
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