Bayerisches Kammermusical, 26. Dezember, 20 Uhr

Moosach - Das Schicksal von König Ludwig II

Die Darsteller der Gerhard Loew Bühne während eines Auftritts in dem Stück „Kinipfingst”. Foto: VA

Die Darsteller der Gerhard Loew Bühne während eines Auftritts in dem Stück „Kinipfingst”. Foto: VA

„Kinipfingst”, so nennt sich das bayerische Kammermusical der Gerhard Loew Bühne, das am Montag, 26. Dezember, im Theater „Gut Nederling”, Nederlinger Straße 78, gastiert. In der schnörkellosen Sprache der oberbayerischen Landbevölkerung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, erwartet den Zuschauer eine gnadenlos unverblümte Sicht auf die Ereignisse der Pfingsttage 1886 im und um das Schloss Berg am Starnberger See. Damals, als König Ludwig II. dort ums Leben kam.

„Da Kini is hi!” diese Schreckensmeldung jagte am Abend des Pfingstmontag im Jahr 1886 über Bayern und verkündete dem Volk den Tod ihres Königs. „Kinipfingst” erzählt die tragischen Ereignisse aus der Sicht des einfachen Volkes, das zu dieser Zeit in der Nachbarschaft zum Schloss Berg lebte.

Aber vor allen Dingen ist dieses bayerische Kammermusical eine bodenständige, ja haglbuachane Komödie wie es gar nicht anders sein kann, wenn man die Derbheit und Treffsicherheit der ländlichen Sprache im auslaufenden 19. Jahrhundert zugrunde legt. Die Erotik, die in Wort und Tat auf dem Land nie an verblümter Verschämtheit litt, ist als unverzichtbares Element des Lust-Spiels gegenwärtig. Ganz ohne volksmythische Spekulation durfte die Geschichte nicht erzählt werden, aber die historische Authenzität, soweit sie von den erzählenden Figuren wahrgenommen werden konnte, hebt sich von den prospektbayerischen Romantisierungen vieler aufwändiger Bühnenproduktionen ab. Im Stück verteilt, tummeln sich ein Dutzend Lieder, die in modernen Rhytmen und Instrumentierungen die Handlungshighlights unterstreichen.

„Kinipfingst” ist ein urwüchsiger Gegenentwurf zu dem großen und teueren Rummel um unsere einzig wirkliche Kultfigur in Bayern.

Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt beträgt 14 Euro. Kartenreservierungen sind unter Telefon 29 25 46 oder 79 31 23 23 möglich.

Artikel vom 21.12.2005
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