Folk-Musik-Festival in der Tonhalle

München - Fiedeln, bis die Funken fliegen

„Corvus Corax“ mixen Pop mit Mittelalter-Minne.Foto: VA

„Corvus Corax“ mixen Pop mit Mittelalter-Minne.Foto: VA

Funkenflug statt Feuerwerk: Für Freitag, den 30. Dezember, den vorletzten Abend des Jahres also, haben sich angesagte, altbekannte und vergessen geglaubte Bands verabredet, um sich zwar nicht der Zukunft, aber guter, alter Folk-Musik zu widmen – beim Funkenflug-Festival ab 19.30 Uhr in der Tonhalle.

Den Anfang des Abends bestreiten „Weto“, die lange verschollen geglaubte Band um die „Schandmaul“-Mitglieder Martin Duckstein und Thomas Lindner. „Weto“, 1993 aus zwei Schul-Rockbands entstanden, hatten 1998 begonnen, ihren Stil von „Deutschrock“ in düsteren Folk-Metal zu verwandeln – als das Projekt auf Eis gelegt wurde: Der Erfolg von „Schandmaul“ kam dazwischen und zog die gesamte Aufmerksamkeit der Band auf sich.

Jetzt aber ist wieder ein neues Album in Arbeit: „Tiefgang“, so der vielversprechende Titel, soll im Frühjahr 2006 erscheinen; das Live-Debüt findet beim „Funkenflug“-Festival statt.

Weiter geht’s mit der noch jungen Band „Regicide“, die sich aus sieben spielfreudigen Buben und Mädels zusammensetzt, die Produzent Chris Wolff („Sub7even“, „Within Temptation“) 2003 unter seine Fittiche genommen hat. Ihr Debüt „Viorus“ ist voll von monumentalen Stücken und Stimmungen von rockig bis melancholisch, von liebesdurstig bis todessüchtig.

Gar keine Newcomer mehr sind dagegen die mittelalterlichen Spielmänner von „Corvus Corax“. Die erste „neue deutsche Mittelalterband“ nach dem Mauerfall überzeugt nicht nur mit ihren spektakulären Live-Shows, sondern vor allem mit ihren selbstgebauten Instrumenten und den Intonationen von Originaltexten von anno dazumal. Wie die Spielmänner des Mittelalters orientieren sich „Corvus Corax“ übrigens an neuartigen Melodien und lassen also Pop-Elemente in ihre Lieder einfließen. Zu guter Letzt spielen „Fiddlers Green“ auf, die Helden des „Irish Independent Speedfolk“. Auch nach 15-jähriger Bandgeschichte haben sie noch enorm viel Spaß an der eigenen Sache, was auch das aktuelle Album „Nu Folk“ beweist. Doch das muss man der festen Fan-Basis nicht mehr erzählen. Jedenfalls: Falls bei ihrem Fiedler-Auftritt die Funken fliegen – dann kann das schon ein erster entzündeter Feuerwerkskörper sein – muss aber nicht. Viel Spaß!

Von Elena Schott

Artikel vom 21.12.2005
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