Der neue S-Bahn-Tunnel Unterföhring wurde eröffnet

Unterföhring · Happy-End nach 30 Jahren

Der neue S-Bahnhof Unterföhring.	Foto: Gemeinde

Der neue S-Bahnhof Unterföhring. Foto: Gemeinde

Unterföhring · Happy-End für ein »Jahrhundertbauwerk«: Nach fast 30-jähriger und schwieriger Planungsphase und dreijähriger Bauzeit, wurde am 21. November, der Betrieb im neuen Unterföhringer S-Bahn-Tunnel aufgenommen. Die Planungsphase für das 1.400 Meter lange Bauwerk war deshalb so lange und schwierig, weil die Planungen für einen sog. Tiefen Trog per Bürgerentscheid im Jahr 1996 gekippt wurden und ein Tunnel geplant werden musste.

Begonnen hatte alles mit der Verlängerung der S-Bahn-Linie über Ismaning hinaus zum neuen Flughafen im Erdinger Moos. Ursprünglich sollte der zweigleisige Ausbau oberirdisch erfolgen. In dieses Verfahren war die Gemeinde seit 1976 eingeschaltet. Allerdings ist im Laufe der Zeit immer wieder der Gedanke auf eine Tieferlegung aufgekommen, der sich dann erst im Jahr 1986 zu einem Beschluss für eine Planungs- und Kostenuntersuchung formiert hat.

Im Planfeststellungsbeschluss vom August 2001 war die Auflage enthalten, baubegleitende Messungen und insbesondere Rüttelversuche im Stadium des Rohbaus des Tunnels zu unternehmen, damit das einzubauende System festgelegt werden konnte. Der Wunsch der Gemeinde über die Notwendigkeit nach den öffentlich-rechtlichen Vorschriften hinaus (Unterschottermatten) ein Masse-Feder-System einzubauen, führte dann zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Bahn und Gemeinde, bei der die Gemeinde letztlich obsiegte.

Die Zeit zwischen dem Baubeginn im April 2002 und der Inbetriebnahme im Dezember 2004 war ohnehin sehr knapp, so dass die Phase zur Planung des Erschütterungsschutzsystems, die zwangsläufig erst nach dem Rohbau erfolgen konnte, zu einer Verlängerung der gesamten Bauzeit führte. Die Fertigstellung des Tunnels wurde damit auf den Dezember 2005 gelegt.

Anschließend bzw. witterungsabhängig möglicherweise erst ab Frühjahr 2006 erfolgt der restliche Landschaftsbau auf dem Tunnel und der Abschluss der Straßenbaumaßnahmen, so dass mit der Gesamtfertigstellung im Sommer 2006 zu rechnen ist. Der Planungsstand, der eine realistische Kostenschätzung erlaubte, war im März 2002 gegeben. Damals beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 74,2 Millionen Euro. Bei einem Kostenbeitrag der Bahn von 18,4 Millionen Euro für die oberirdische Lösung belief sich der Anteil der Gemeinde damit auf 55,8 Millionen Euro. Nicht eingerechnet waren dabei Kosten für das endgültige Masse-Feder-System.

Die Gesamtbaukosten belaufen sich nun auf ca. 83,2 Millionen und somit der Gemeindeanteil auf rund 64,8 Millionen.

Artikel vom 21.12.2005
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